Schule mal anders
Polytechnische Schule Kufstein bereitet auf Lehre vor

PTS-Schulleiter Andreas Huter will mit seinem Lehrerteam junge Menschen in Kufstein bestens auf die Lehre vorbereiten.  | Foto: Barbara Fluckinger
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PTS-Schulleiter Andreas Huter erklärt, welche Besonderheiten eine Polytechnische Schule ausmachen und warum neunzig Prozent der PTS Schüler schon im Herbst eine mündliche Zusage für eine Lehrstelle haben.

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Wer sich für eine Lehre entschieden hat, hat die Qual der Wahl – das in vielerlei Hinsicht. Welcher Wirtschaftszweig, welche Lehre ist die geeignete? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, kann sie in den Polytechnischen Schulen (PTS) finden. Dabei gibt es drei dieser Schulen im Bezirk Kufstein: in Wörgl, Brixlegg, Niederndorf und Kufstein. 

Besondere Schule bereitet vor

Sie zeichnen sich gleich durch mehrere Besonderheiten aus, denn im Normalfall besuchen Schülerinnen und Schüler die PTS im Rahmen der neunten Schulstufe nur ein Jahr lang. Das Jahreszeugnis ist also auch gleichzeitig das Abschlusszeugnis.
Auch der Schulunterricht ist kein rein klassischer. Wer sich also beispielsweise für die PTS Kufstein entscheidet, startet im Herbst mit einer sechswöchigen Berufsorientierungsphase, schließlich zählt die unterstützende Begleitung zur Berufsfindung zu den Kernaufgaben der PTS. 

Seit 2016 ist die Polytechnische Schule Kufstein (PTS) im neuen Schulgebäude am Fischergries angesiedelt.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Schüler gehen in Betriebe

In den ersten sechs Wochen des Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler Unternehmen und Berufe besser kennenlernen, bevor sie sich entscheiden müssen, welchen Fachbereich sie wählen wollen. Somit stehen von September bis Oktober Exkursionen, Schnuppertage, Präsentationen und Besuche von Unternehmen in der Schule auf dem Programm. Das Schicken von Schülern in die Betriebe ist nur in der PTS möglich, die jungen Menschen sind dabei in der Schule versichert. Sie können zudem innerhalb und außerhalb der Schulzeit in Betrieben Praxisluft schnuppern. 

Praxis im Unterricht

Eine weitere Besonderheit ist der fach- und praxisgerechte Unterricht in der PTS. Schülerinnen und Schüler erhalten hier wichtige Grundlagen für ihre weitere Ausbildung in der Lehre. So wird im Bereich Tourismus beispielsweise alles rund ums Kochen vermittelt – vom Einkauf über das Kochen an sich bis hin zur Abrechnung. 

"Der Schwerpunkt ist für uns die Vorbereitung auf die Lehre", betont Andreas Huter, Schulleiter der PTS Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
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"Der Schwerpunkt ist für uns die Vorbereitung auf die Lehre", betont Andreas Huter, Schulleiter der PTS Kufstein. Dabei ist seine Schule eine der wenigen in Tirol, die eine sehr breite Vielfalt anbieten können. Unterschieden wird dabei zwischen den zwei sogenannten "Clustern" Technik und Dienstleistung: In der Technik bietet die Schule also die Fachbereiche "Bau und Holz", Mechatronik und Metall an. Im Bereich Dienstleistung stehen "Gesundheit, Schönheit und Soziales", Handel und Büro sowie Tourismus zur Auswahl. 

Für einen praxisnahen Unterricht gibt es in der PTS Kufstein auch diverse Werkstätten und Arbeitsräume.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Arbeitswelt und Schule im Wandel

Dass sich die Zeiten, salopp gesagt, ändern, merkt auch die PTS Kufstein. Neunzig Prozent der Schüler haben schon im Herbst eine mündliche Zusage für eine Lehrstelle in einem Betrieb.

"Der Großteil der Schüler weiß wohin er geht",

sagt Huter. Ein Phänomen, dass es vor fünf Jahren noch nicht gegeben hat. Unternehmen sind wegen des Lehrlings- und Fachkräftemangels bereit, potenzielle Lehrlinge schon sehr früh anzuwerben. 
Aber auch die Polytechnischen Schulen selbst kämpfen in mehrerlei Hinsicht mit Veränderungen in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt. Einerseits trifft der Lehrermangel die Schulen, es wird für sie schwieriger, genug Personal zu lukrieren, auch weil aktuell immer wieder Stammpersonal in Pension geht. Andererseits gibt es aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge immer weniger junge Menschen, die eine Lehre antreten oder antreten wollen. So hat die PTS Kufstein im Normalfall vier Klassen mit 80 bis 100 Schülern, im aktuellen Schuljahr sind es nur drei Klassen mit 63 Schülern – ein Ausreißer, der nur das bleiben soll. Huter hofft auf vier Klassen im nächsten Schuljahr.

Im aktuellen Schuljahr verzeichnet die PTS Kufstein 63 Schülerinnen und Schüler.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Guter Umgangston, gern genommen

Der Schulleiter und sein Lehrerteam sind mit vollem Einsatz dabei, brennen dafür, junge Menschen bestens auf eine Lehre vorzubereiten. "Wir pflegen einen guten Umgangston", betont Huter, darauf lege man besonders Wert. Die Lehre sei deswegen so wichtig, weil man auch zukünftig qualifizierte Arbeiter in der Berufs- und Arbeitswelt benötige. "Dazu ist es notwendig, dass es eine Wertschätzung für die Lehre geben muss. Jugendliche haben sehr wohl Interesse für alle Sparten, müssen aber trotzdem auch seitens der Betriebe geführt werden", sagt der Schulleiter.
Die Erfahrung zeige jedenfalls, dass Schüler und Schülerinnen der PTS gerne in den Betrieben aufgenommen werden. Sie haben ein Jahr "Vorlaufzeit" und sind auch im ersten Berufsschuljahr gute Schüler. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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