"Vorbildliche Verpackung" – Pirlo mit Staatspreis ausgezeichnet

KUFSTEIN. Über 100 Jahre Erfahrung machen sich bezahlt – bei der Verleihung des "Staatspreises für Vorbildliche Verpackung" am Dienstag, dem 15. November, wurde das Kufsteiner Unternehmen Pirlo für seine innovative "Shaped Can", die in Zusammenarbeit mit der Firma "Gefro" für hochwertige Speiseöle konzipiert wurde, ausgezeichnet. Auch weitere Produkte des Unternehmens konnten auf sich aufmerksam machen. "HotFill", eine eigens für die Heißabwicklung entwickelte Dose, wurde für den "ARA Sonderpreis" nominiert, während die umweltfreundliche Kreidetube als vorbildliche Verpackung hervorgehoben wurde.

Mit dem Staatspreis zeichnen das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserschutz herausragende Verpackungslösungen aus. Pirlo-Geschäftsführer Julius Lüthi nahm den Staatspreis von Generalsekretär Harald Kaszanits und Sektionschef Christian Holzer im feierlichem Rahmen der Aula der Wissenschaften in Wien entgegen.

"Überzeugendes Design"

Die Jury würdigte die neu entwickelte "Shaped Can" aufgrund ihres außergewöhnlichen Designs. Durch Expansion wurde die anfangs zylindrische Rundflasche in die taillierte Form verwandelt. Damit hebt sie sich nicht nur im Supermarktregal deutlich ab und sticht aus der Menge hervor. Die taillierte, ergonomische Formgebung ermögliche eine besonders einfache Benutzung, da die Dose perfekt in der Hand liege. In Kombination mit den von Pirlo entwickelten tropffreien Ölausgießern werde so dem Verbraucher höchste Benutzerfreundlichkeit und leichte Dosierbarkeit geboten.

Doch nicht nur für den Konsumenten, auch für die verpackende Industrie biete die "Shaped Can" Vorteile. Durch die Verwendung von Weißblech verfüge sie über die von diesem wertvollen Rohstoff gewohnten Eigenschaften. Das Füllgut wird optimal vor Luft und Lichteinwirkungen geschützt und ist bruch- und transportsicher verpackt. Zugleich ist über die einzigartige Formgebung ein Alleinstellungsmerkmal gegeben, das jedoch die Prozessschritte bei der Verpackung nicht negativ beeinflusse, da die "Shaped Can" an herkömmlichen Abfüllablagen befüllt werden könne und ebenso stabil wie eine herkömmliche Dose sei. Somit gelinge mit der "Shaped Can" auf "beeindruckende Weise die Symbiose von Benutzerfreundlichkeit und Praktikabilität".

Fachkräfte für die Branche

Neben der feierlichen Verleihung der Staatspreise, die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet, gab es für die Verpackungsbranche weiteren Grund zum Feiern. Mit dem Bachelor-Studiengang für Verpackungstechnologie an der FH Campus Wien unter Studiengangsleiter Manfred Tacker ist die Branche nun auch in der Hochschulbildung vertreten.
"Ein wichtiger Schritt", wie Pirlo-GF Rainer Carqueville, der an der Verleihung in seiner Funktion als Präsident des "Österreichischen Instituts für Verpackungswesen" teilnahm, betont: „Die österreichische Verpackungswirtschaft und ihre Zulieferer mit 220 Firmen beschäftigt 64.000 Mitarbeiter und erzielt weltweit einen Umsatz von 31 Milliarden Euro. Der volkswirtschaftlichen Bedeutung angemessen, hat die Branche nun endlich einen eigenen Studiengang. Wir freuen uns, dass dieses Angebot so gut angenommen wird und dass mittlerweile bereits 60 Studierende berufsbegleitend Verpackungstechnologie studieren.“

Ein wenig Wehmut

Die diesjährige Staatspreisverleihung war jedoch in gewisser Weise auch ein kleiner Abschied von einem der ganz Großen der Verpackungsbranche. Über vierzig Jahre lang organisierte Direktor Thomas Rieder als Leiter des "Österreichischen Instituts für Verpackungswesen" den Staatspreis für Vorbildliche Verpackung. Mit einer kleinen Überraschung bedankten sich seine Kollegen und Wegbegleiter nun im Rahmen des letzten von Rieder organisierten Staatspreises für die hervorragende Zusammenarbeit und seine großen Verdienste um die Branche.