CETA: Burgenlands IV-Präsident Gerger kritisiert Bundeskanzler Kern
Industriellenvereinigung fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte rund um das Freihandelsabkommen
EISENSTADT (uch). „Wir waren bis zum letzten Augenblick der Meinung, dass die Politik dieses Thema im Griff hat.“, sagt Burgenlands Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Manfred Gerger. Nach den Aussagen des Bundeskanzlers stelle sich für die IV jedoch eindeutig dar, „dass es nicht so ist“.
Sieben Jahren verhandelt
Gerger weist darauf hin, dass CETA unter voller Beteiligung und Zustimmung Österreichs sieben Jahre lang ausverhandelt wurde. Umso unverständlich findet der IV-Präsident die Mitgliederbefragung der SPÖ.
„Kern muss aus dieser Position wieder herauskommen“
Der Bundeskanzler muss nun versuchen, „aus dieser Position wieder herauszukommen.“ Die Position der Industriellenvereinigung ist klar: „CETA muss umgesetzt werden, um die Wirtschaft beleben zu können.“
„Österreich braucht offene Märkte“
Michael Löwy, IV-Bereichsleiter für Internationale Beziehungen verweist auf die hohe Exportquote Österreich von knapp 60 Prozent – bei einigen Unternehmen sogar bis 90 Prozent. „Österreich als kleiner Binnenmarkt braucht, um seine Exportquote aufrecht zu erhalten, Märkte, die offen sind“, so Löwy, der auf die positiven Auswirkungen von CETA, wie Abbau von Zöllen, die Öffnung der öffentlichen Beschaffungsmärkte und die vereinfachten Produktzulassungsverfahren erinnert.
Löwy fordert mehr Sachlichkeit in der Diskussion: „Globalisierung findet statt, ob mit oder ohne uns. Ohne CETA steht Europa international im Abseits.“
Handel mit Kanada
2015 hat Österreich 1,3 Milliarden Euro an Waren und Dienstleistungen nach Kanada geliefert. Das Burgenland verzeichnete Ausfuhren nach Kanada im Wert von 5,1 Millionen Euro (+22,9 Prozent gegenüber 2014) und Einfuhren im Wert von 2,4 Millionen Euro (+73,2 Prozent gegenüber 2014). „Kanada ist jetzt schon der viertwichtigste Übersee-Markt für uns“, betont Gerger.
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