Arbeiterkammer zieht Bilanz: 25 Jahre kostenloser Rechtsschutz

In den letzten 25 Jahren hat die Arbeiterkamme 143.553 Vertretungen durchgeführt | Foto: Arbeiterkammer Kärnten
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Eine Intervention beim Arbeitgeber genügt oft nicht um offene Ansprüche geltend zu machen. Deswegen ist der Gang vors Arbeits- und Sozialgericht manchmal unvermeidlich. Seit nun 25 Jahren steht die Arbeiterkammer (AK) Kärnten ihren Mitgliedern zur Seite. In Kärnten ist dieser Service mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Anlässlich des 25-Jahre Jubiläums hat die Arbeiterkammer Kärnten Bilanz gezogen.

25 Jahre Arbeiterkammer

Die AK-Rechtsexperten haben seit 1992 ganze 143.554 Vertretungen durchgeführt. Dabei wurden 310,8 Millionen euro für Beschäftigte zurückgeholt. 18.171 Dienstnehmer wurden bei Firmeninsolvenzen von der Arbeiterkammer vertreten. Bei den 143.554 Vertretungen wurde 92.946 Mal beim Dienstgeber interveniert. In Arbeitsrechtlichen Belangen musste 21.198 Mal der Weg zum Gericht beschritten und eine Klage eingebracht werden. Wegen Insolvenz-Fällen wurde die Arbeiterkammer 29.410 Mal aktiv.
In den vergangenen zehn Jahren sind 1.266.583 Anfragen bei der Arbeiterkammer eingegangen. Davon wurden 865.651 telefonisch registriert, 367.865 erfolgten persönlich und 33.067 Fragen wurden schriftlich gestellt.

Rechte werden außer Acht gelassen

„Der Druck auf die Arbeitnehmer steigt. Es ist nicht einzusehen, dass hart arbeitenden Menschen Ungerechtigkeiten widerfahren! Unser erklärtes Ziel ist: Wer uns braucht, soll unkompliziert und rasch seine Unterstützung bekommen!“, so Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach. „In unserer täglichen Beratungsarbeit sehen wir, dass die Rechte der Beschäftigten vielfach außer Acht gelassen werden. Die Bandbreite der Fälle spiegelt auch die Probleme in der Arbeitswelt wider“, so Susanne Kißlinger, Leiterin der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht.

310,8 Millionen Euro in 25 Jahren

Die Arbeiterkammer Kärnten hat mit der kostenlosen Rechtsschutztätigkeit 310,8 Millionen Euro in 25 Jahren erkämpft. Waren es im Jahr 1992 noch 3,4 Millionen Euro, sind es 2006 bereits 13,6 Millionen Euro gewesen. Im Negativ-Rekordjahr 2013 hat die AK 27,4 Millionen Euro für Beschäftigte zurückgeholt. Letztes Jahr waren es 26,1 Millionen Euro.
Seit 2006 wurden 12.201 Fälle am Sozialgericht vertreten. Ein positives Ergebnis wurde in zirka 40 Prozent der Fälle erzielt. In Altersteilzeit-Fragen werden pro Jahr rund 700 bis 800 Personen beraten.
Der Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen (ISA) hat seit seiner Einrichtung 149,3 Millionen Euro für 18.171 Dienstnehmer erkämpft. Insgesamt hat er sich mit 3.055 Firmeninsolvenzen beschäftigt. Der ISA in Klagenfurt ist Anlaufstelle für alle Opfer von Firmenkonkursen. Kundenservice ausgebaut

"Arbeitnehmerrechte gegen Rationalisierer verteidigen"

„Die Arbeiterkammer als gesetzliche Vertretung der Arbeitnehmer lässt keine Spielchen und Einsparungen zu Lasten der Dienstnehmer zu. Wir kämpfen weiter für den Erhalt und die finanzielle Absicherung unseres Gesundheits- und Sozialsystems. Wir werden auch weiterhin Arbeitnehmerrechte gegen neoliberale Rationalisierer verteidigen und nicht zulassen, dass Arbeitnehmern streitig gemacht wird, was ihnen zusteht. Österreich hat nach England in der EU den schwächsten Auflösungsschutz. Eine Verschärfung des Kündigungsschutzes ist dringend notwendig, um Arbeitnehmer besser abzusichern. Der Kündigungsschutz im Krankheitsfall, vor allem nach einem Arbeitsunfall, ist überfällig. Gerade bei Arbeitsunfällen ist es inakzeptabel, dass Dienstgeber sich einfach der Verantwortung entziehen. Um die Arbeitsfähigkeit bis zum Pensionsantritt zu erhalten, muss man sich im Krankheitsfall in Ruhe auskurieren können, ohne Angst um den Job zu haben“, so der AK-Präsident Günther Goach.

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