Nach Bankraub in Vösendorf: Vier Jahre Haft für Ex-Bankangestellten
Bezirk Mödling. Nach Kündigung behielt er sich den Schlüssel fürs Hintertürl. Vor Bank-Öffnung bedrohte er eine junge Ex-Kollegin und öffnete den Tresorraum.
Mehr als 71.000 Euro konnte der Mödlinger Markus K. (40) am 28. Februar 2017 mitgehen lassen, doch die Freude über die Beute hielt nicht lange an. Schon bald war der Kripo klar: "Das kann nur ein Insider gewesen sein."
Und so war es auch: K. arbeitete bis 2016 auf besagter Raiffeisenbank in Vösendorf, wurde dann wegen betrügerischer Machenschaften (er zweigte im Großkundengeschäft 850.000 Euro ab!) gekündigt und gerichtlich zu einer unbedingten Haftstrafe von einem Jahr und zwei weiteren Jahren bedingt verurteilt.
Spielsucht, der aufgebaute Schuldenberg, das Geld, das nach dem Betrug zurückzuzahlen gewesen wäre - diese Aussichtlosigkeit ließ ihn nach eigenen Aussagen Ende Februar zum Bankräuber werden.
Grotesk und peinlich für die Raika: Bei seiner Kündigung behielt er sich den Schlüssel für den Hintereingang der Bank. Ein verhängnisvoller Leichtsinn.
In den frühen Morgenstunden, noch vor den Kundenöffnungszeiten kam K., bedrohte die Angestellte (23) mit einer täuschend echten Spielzeugpistole und griff zu. Die Frau leidet bis heute unter den psychischen Folgen dieses Überfalls: "Ich hatte Todesangst. Ich war wie tot, habe mich nicht bewegt. Bis heute habe ich Einschlafprobleme."
Urteil noch nicht rechtskräftig
Vor dem Schöffensenat in Wiener Neustadt unter der Leitung von Richter Gerald Grafl war K. voll geständig, "Ich habe einen Blödsinn gemacht, ich muss das jetzt ausbaden."
Das Urteil von vier Jahren Haft nahm K. nach kurzer Besprechung mit seinem Verteidiger Gernot Satovitsch an. Das Urteil ist rechtskräftig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.