Das jüngste Parlament des Landes: Lehrlinge stimmen über ihre Zukunftswünsche ab
In der Zentrale der WKNÖ trafen sich Auszubildende zum ersten Lehrlingsparlament. Dort wurde miteinander sowie mit Entscheidungsträgern debattiert und schlussendlich auch Wünsche in Form von Anträgen formuliert. Die Hoffnung: Bessere Schul- und Ausbildungsbedingungen.
59 Lehrlinge aus allen Sparten haben im Mai in acht Gruppen verschiedene Anträge erarbeitet, was sich aus ihrer Sicht in Sachen Schule, Lehre, Bildung ändern sollte. Das inhaltliche Spektrum der Anträge reicht von digitalen Grundkompetenzen nach der Pflichtschule über Politische Bildung in den Schulen bis zur Dauer und zu den Lehrplänen der Berufsschulen.
Heute werden die acht Anträge nun im Plenum des "Lehrlingswirtschaftsparlaments" debattiert und abgestimmt. Die Ergebnisse will WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl, die auch selbst am Lehrlingsparlament teilnehmen wird, in die Arbeit der WKNÖ einfließen lassen.
ANTRAG 1: Berufsbezogene Weiterbildung in der Lehre
Die Lehrlinge fordern einstimmig berufsbezogene Weiterbildungen in der Lehrausbildung zu ermöglichen. Neben dem praktischen Teil in der Berufsschule solle auch soziale Kompetenz vermittelt werden, da dieses für das Betriebsklima wichtig ist.
Beschluss: Einstimmig ja
ANTRAG 2: Digitale Grundkompetenzen in der Pflichtschule
Derzeit ist digitaler Unterricht in der Pflichtschule nur unverbindlich. Die Wirtschaftskammer solle sich dafür einsetzen, dass bereits in den ersten Schuljahren digitale Kompetenzen vermittelt werden.
Beschluss: Mehrheitlich ja
ANTRAG 3: Politische Bildung in den Schulen
Die Wirtschaftskammer möge sich dafür einsetzen, dass die Politische Bildung ein eigenes Fach wird.
Beschluss: Mehrheitlich ja
ANTRAG 4: Berufsschule Dauer & Lehrpläne
Die Wirtschaftskammer möge sich dafür einsetzen, dass die Berufsschuldauer angepasst wird, sie müsse dringend verändert werden.
Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt
ANTRAG 5: Auslandspraktika für Lehrlinge
Die Wirtschaftskammer möge sich dafür einsetzen, dass in Berufsschulen, Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen verpflichtende Informationsveranstaltungen über Auslandspraktika angeboten werden.
Beschluss: Mehrheitlach ja
ANTRAG 6: Realitätsnaher und praxisbezogener Unterricht in der Pflichtschule
Schon in der Hauptschule, der Neuen Mittelschule und in Allgemein bildenden Höheren Schulen soll der Unterricht praxisbezogener werden. In der 3. und 4. Klasse soll es verpflichtende Exkursionen zu Berufsinformationsmessen geben.
Beschluss: Mehrheitlich ja
ANTRAG 7: Verbesserung in den Berufsschlunen
Die Wirtschaftskammer möge sich dafür einsetzen, dass die Lehrpläne in den Berufsschulen aktualisiert wird, eine Fachkompetenzprüfung des Lehrkörpers sowie eine Modernisierung der Schulgebäude durchgeführt werden soll.
ANTRAG 8: Gleichberechtigung allgemein
Die Wirtschaftskammer möge sich für die allgemeine Gleichberechtigung einsetzen, dasss eine entsprechende Gleichberechtigung in allen Fällen herrscht bzw. berücksichtigt wird. Wir möchten diesen roten Faden, im Sinne von geschlechtlicher Gleichberechtigung bis hin zum Thema Schule und Leistungen, im Unterricht einbringen.
Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt
Am Ende verspricht WKNÖ Präsidentin Sonja Zwazl den Lehrlingen, dass Ihre Forderungen Eingang in die Arbeit der Wirtschaftskammer finden wird. Außerdem sollen die Lehrlingen über Fortschritte auf dem Laufenden gehalten werden.
Das Lehrlingsparlament soll von nun an künftig einmal im Jahr tagen.
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