Haimbuchner finanziert Elternbildung mit 450.000 Euro weiter
Last-minute-Rettung für Elternbildung in OÖ: FPÖ-geführtes Familienressort macht im nächsten Jahr 450.000 Euro locker.
OÖ. Nächster Paukenschlag in der Debatte rund um das Budget 2018 in Oberösterreich: Nachdem die ÖVP-FPÖ-Regierung in der Vorwoche den Finanzfahrplan für das kommende Jahr absegnete, gibt es noch eine "Last-minute-Rettung" bei der Förderung der Elternbildung. Landeshauptmann-Stellvertreter und Familienreferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) kündigte an, die Kosten für die Elternbildung 2018 aus seinem Ressort zu finanzieren. 450.000 Euro seien dafür budgetiert, heißt es. Die Maßnahme wurde vorab mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) abgestimmt. Konkret sollen die Beratungen für Ehen und Familien in Krisen sowie Angebote in Elternbildungseinrichtungen der Kinderfreunde, des Familienbundes sowie der Freien Eltern-Kind-Zentren weiterfinanziert werden.
Zum Hintergrund: Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) hatte angekündigt, sie müsse aufgrund des Sparkurses (Stichwort Nulldefizit) die Förderung für die Elternbildung komplett streichen. Die Elternbildner wandten sich daraufhin mit einem offenen Brief und einer Petition gegen die komplette Streichung der Förderung und sprachen von einer existenzbedrohenden Situation. „Mir war die Tragweite durch die Streichung dieser Förderung bewusst. Deshalb werde ich künftig aus dem Familienressort den Förderbetrag aufbringen und die Elternbildner dahingehend unterstützen, damit das gewohnte Angebot für die Familien weiterhin aufrechtbleiben kann“, so Haimbuchner.
Scharfe Kritik der SPÖ an Finanzierung durch Haimbuchner-Ressort
Scharfe Kritik an der Finanzierungszusage kommt hingegen von Seiten der SPÖ. Die sozialdemokratische Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer nannte die Übernahme der Förderungen durch das Ressort Haimbuchner in einer Presseaussendung "einen entlarvenden Schritt". Und weiter: "Das Sozial-Ressort wurde offensichtlich budgetär nur deswegen so stark ausgehungert, damit sich ÖVP und FPÖ als Retter in der Not inszenieren können“. Die Aktion der FPÖ sei politisch durchsichtig und doppelbödig, kritisiert die SPÖ. Es werde Parteipolitik auf dem Rücken der Elternbildner ausgetragen.
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