Das Filmmuseum sucht Wiener Amateurfilme
Für das Projekt "Am Rand: Die Stadt" sucht das Filmmuseum private Aufnahmen. Alle Formate sind möglich – von historisch auf 8 mm bis zeitgenössisch mit Handy oder GoPro. In Wien sollte es gedreht worden sein.
WIEN. Es muss in den 1980er-Jahren sein. Das Bild ist körnig, doch es zeigt einen Mann auf der Bellevuewiese, wie er mit einem Mikro die Aufnahmen kommentiert. Die Sprache ist zwar nicht zu verstehen, denn der Herr spricht Serbisch, doch für Stefan Huber vom Österreichischen Filmmuseum ist die Relevanz der Aufnahme eine andere: Sie zeige Wien von einer neuen, einer authentischen Seite. "Der Zuseher bekommt ein Bild der Stadt, wie man sie nicht kennt", sagt der Projektkoordinator. Im Rahmen des Projekts "Am Rand: Die Stadt" werden derzeit vom Österreichischen Filmmuseum private Filme gesammelt, die Wien buchstäblich "vom Rand abbilden".
"Der unbedarfte Blick auf die Stadt ist uns wichtig. Wir suchen persönliche Aufnahmen und vor allem Bilder aus Stadtteilen oder auch von Situationen, die man sonst nicht oft sieht", sagt der künstlerische Leiter Gustav Deutsch. Gemeint sind sowohl historische Aufnahmen, wie der Serbisch sprechende Hobbyreporter auf der Bellevuewiese, als auch zeitgenössisches Material – zum Beispiel von jungen Sportlern, die mit dem Handy ihre Hobbys dokumentieren.
Am Rand: Die Stadt (Trailer) from Österreichisches Filmmuseum on Vimeo.
Tolles Material habe Huber von einem Kranfahrer bekommen, dessen Hobby es sei, andere Kranfahrer mit der GoPro zu besuchen. "Da oben ergeben sich wieder ganz andere Sichtweisen. Ausblicke, die einem in der Regel verwehrt bleiben", sagt Huber. Und genau das sei das Spannende, denn Werbefilme mit den üblichen Wien-Motiven gebe es genug. Eine erste Präsentation des Materials wird im Juni stattfinden, und zwar im Rahmen des Kunst- und Kulturfestivals "SoHo" vom 2. bis 16. Juni in einem Pop-up-Kino im Ottakringer Sandleitenhof.
Ihre Filme werden gesucht!
Das Filmmuseum sucht Ihre Amateurfilme – von den Anfängen des Bewegtbildes bis heute. Alle Formate sind tauglich. Informationen zur Abgabe unter Tel. 01/533 70 54 oder per E-Mail an kontakt@filmmuseum.at
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