Start-Up-Finanzierung: ICO ist out? Und STO ist in?

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Die Welt digitaler Kryptowährungen hat Start-Ups neue Chancen beschert: zum Beispiel das Initial Coin Offering (ICO). Eine Reihe junger UnternehmerInnen sieht es nicht völlig zu Unrecht als eine relativ einfache Methode, das eigene Unternehmen zu finanzieren. Die zu beachtenden Auflagen sind deutlich geringer als bei anderen Möglichkeiten der Finanzierung. Genau das sehen manche Experten jedoch als Problem, weil der Investorenschutz in solch einem Modell gering ist. Österreich denkt deshalb derzeit über eine Regulierung der ICOs nach. Und auch anderswo ist man aktiv: Vielleicht sind ja STOs (Security Token Offerings) die Lösung?

Initial Coin Offering: Was genau ist das?

Irgendwann waren Kryptowährungen – allen voran der Bitcoin – in aller Munde. Selbst diejenigen, die ansonsten nichts über die Finanzwelt lesen und nie über Investments nachdenken, beschäftigten sich plötzlich mit möglichen Spekulationen. Der sehr volatile Wert der Bitcoins und anderer Kryptowährungen kann große Gewinne bringen. Aber auch große Verluste. Wer „Kryptowährung“ und verwandte Themen aber auf mögliche Spekulationsgewinne reduziert, denkt zu kurz. Das beweisen ICOs und Token.

Bei einem Initial Coin Offering (ICO) geben Unternehmen sogenannte Token aus. Das Technikportal tn3 bezeichnete sie im Artikel „Initial Coin Offering: Was bedeutet ICO eigentlich?“ passend als eine Art digitale Coupons. Irgendwie ähneln sie jedoch auch den Kryptowährungen. Die Grundidee: Anleger investieren zum Beispiel Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether in ein Unternehmen und erhalten dafür Token. Mit dem Wert des finanzierten Start-Ups steigt der Wert der Tokens, sodass die Anleger davon profitieren. Die Token sind damit quasi eine firmengebundene Kryptowährung.

Oft wird solch ein Token aber mit Zusatzrechten verbunden. So gab das US-amerikanische Start-Up storj.io beispielsweise die sogenannten Storjcoins heraus. Mit ihnen erwarb der Käufer zusätzlich das Recht, den von storj.io zur Verfügung gestellten Speicherplatz zu nutzen. Andere Rechte wie ein Stimmrecht, das dem eines Aktionärs vergleichbar ist, gibt es aber in der Regel nicht. Token, die möglicherweise gewisse Rechte, aber keine Beteiligung im eigentlichen Sinn am Unternehmen beinhalten, nennt man auch Utility Token.

Initial Coin Offering ist auch in Österreich längst angekommen. Ein Beispiel dafür ist das Start-Up Hydro-Mining. Seine Geschäftsidee basiert auf einer energieeffizienten Lösung für das sogenannte Mining. Kryptowährungen benötigen eine extrem hohe Rechenleistung und damit sehr viel Energie.

Sogenannte Miner und Mining-Pools wie das Start-Up Hydro-Mining bieten diese Rechenleistung und werden dafür mit Kryptowährung belohnt. Der gesamte Vorgang wird als Mining bezeichnet. Hydro-Mining setzt bei der Energie fürs Mining konsequent auf Wasserkraft. Das Start-Up gab sogenannte H2O-Token heraus, die sich Anleger mit der Kryptowährung Ether bis November 2017 sichern konnten. Hydro-Mining versprach den Anlegern für ihre Investition Mining-Zeit. Sie werden also – wenn sich das Versprechen erfüllt – irgendwann die technische Infrastruktur des Start-Ups für eine Weile nutzen können, um Kryptowährung für die eigene Geldbörse zu produzieren. Mit diesem Versprechen erhielt das Start-Up bis November ungefähr 8.673 Ether, was damals etwa 2,9 Millionen US-Dollar entsprach.

Das ist eine Menge Geld. Nimmt man alle ICOs des Jahres 2017 zusammen, ist die Summe noch deutlich höher. 2017 gab es durch ICOs eine Gesamtinvestition in Höhe von 180 Millionen US-Dollar, heißt es im bereits erwähnten t3n Artikel.

Und wo ist das Problem?

Die im vorigen Abschnitt genannten Beispiele zeigen die Chancen, aber auch die Problematik von ICOs auf. Die Regulierung ist schwach und die Sicherheiten für Anleger sind tendenziell gering. Nicht wenigen Finanzexperten sind ICOs deshalb ein Dorn im Auge. „Verbraucherschützer mahnen bei Kryptogeld zur Vorsicht“ berichtet etwa der ORF auf seiner Website. In Österreich existieren aktuell Überlegungen, ICOS wie die Herausgabe von Aktien an eine Prospektpflicht zu knüpfen. Der Prospekt bei klassischen Wertpapieren enthält Angaben zum Herausgeber und zur aktuellen Emission, sodass sich der Anleger ein genaues Bild von der Investition machen kann. Die Prospektpflicht kann eine Stufe auf dem Weg zu mehr Sicherheit sein. Es gibt aber noch andere.

STOs bieten Anlegern mehr Rechte und mehr Schutz

Security Tokens können eine gute Alternative zu anderen Tokens sein. Bei der Ausgabe sogenannter Security Tokens (Security Token Offering) steigt die Sicherheit für Anleger, was allerdings zugleich den Vorteil der Start-Ups reduziert. Eine genaue, allgemeingültige Definition von Utility und Security Token existiert bisher nicht.

Anders als Utility Token verleihen Security Token dem Anleger aber Rechte, die über das Nutzen von Leistungen und Vergleichbares hinausgehen. Sie ähneln viel stärker als etwa der Utility Token einer klassischen Aktie und das Start-Up muss bei dieser Finanzierung möglicherweise ähnliche Prozesse durchlaufen wie bei einem klassischen Börsengang.

Zu den federführenden Behörden bei der Entwicklung der Unternehmensfinanzierung mit Security Token gehört die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsicht. Wird sie die Zukunft entscheidend mitgestalten? Möglicherweise. Aber welche Auswirkung wird das auf die Beliebtheit der Finanzierung durch die Herausgabe von Token haben?

Die Methode ist nach wie vor beliebt und es bestehen Aussichten, dass sie weiter an Boden gewinnt. Allerdings ist derzeit unklar, wie viel Regulierung irgendwann zur Pflicht wird. Noch ist die Bandbreite der Varianten bei dieser Art der Finanzierung sehr groß. Deshalb wird man sich als potenzieller Anleger genau ansehen müssen, mit welchen Konditionen die jeweilige Finanzierung verbunden ist. Jedes Projekt ist anders. Jedes birgt andere Chancen und Risiken. Das gilt in diesem Fall noch weitaus mehr als bei anderen Methoden der Finanzierung. Die Sache bleibt spannend.

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