DIE KIRCHE...wenn du segnest, baust du Häuser im Himmel.
Deine Gebete sind wie tausendjährige Eichen,
und deine Psalmen haben den Atem der Meere.
Deine Lehre ist wie eine Feste auf uneinnehmbaren Bergen.
Wenn du Gelübde annimmst,
so hallen sie bis ans Ende der Zeiten,
und wenn du segnest,
baust du Häuser im Himmel.
Deine Weihen sind wie große Zeichen von Feuer auf den Stirnen,
niemand kann sie auslöschen.
Denn das Maß deiner Treue ist nicht Menschentreue,
und das Maß deiner Jahre faßt keinen Herbst.
Du bist wie eine beständige Flamme über wirbelnder Asche!
Du bist wie ein Turm inmitten reißender Wasser!
Darum schweigst du so tief, wenn die Tage lärmen,
denn am Abend fallen sie dennoch an dein Erbarmen:
Du bist's, die über allen Grüften betet!
Wo heute ein Garten blüht, da ist morgen eine Wildnis,
und wo früh ein Volk wohnt, da haust bei Nacht das Verderben -
Du bist das einzige Zeichen des Ew'gen über dieser Erde:
alles, was du nicht verwandelst, überwandelt der Tod.
aus: Hymnen an die Kirche von Gertrud von Le Fort
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.