Ringen um jedes Exemplar

Foto: Archiv Naturpark
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GACHER BLICK. Tirol etablierte sich zum Eldorado für die hier lebende Artenvielfalt. Die Intensivierung von Almen, der Bau von Wasserkraftwerken und die Erweiterung von Skigebieten jedoch sind nur einige von vielen Gründen, warum die natürliche biologische Vielfalt in Tirol laufend eingeschränkt wird, informiert unlängst Elisabeth Falkeis vom Naturpark Kaunergrat. Experten schätzen, dass weltweit täglich 130 Arten aussterben. Dieser Tatsache Luft machen will nun der Naturpark Kaunergrat mit der Woche der Artenvielfalt (läuft noch bis zum 27. Mai), in deren Rahmen zwei aussterbende Arten besonders ins Licht rücken. Der Schutz dieser zwei Arten soll mit Fördergeldern aus den Interreg-Kleinprojekte-Fonds von RegioL finanziert werden.

Eine ist die „Dunkle Biene“, eine um 1850 in Österreich noch vorherrschende Honigbiene, die aber nach und nach verdrängt wurde und heute nur mehr in wenigen Gebieten, wie im Kaunertal, anzutreffen ist, lässt der Obmann der Dunklen Biene Tirol, der Kauner Imker Meinrad Falkeis, wissen. „Seit einigen Jahren arbeiten 24 Imker aus den Gemeinden Kauns, Kaunerberg und Kaunertal daran, ihre Braunelle, die „Dunkle Biene“, durch gezielte Zucht zu erhalten und in ihrem Bestand zu fördern“, erklärt Falkeis. Gemeinsam mit dem Naturparkhaus Kaunergrat sowie Imkervereinen konnte ein Schutzgebiet für die „Dunkle Biene“ definiert werden. Das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von ca. 7.400 Hek- tar, freut sich der Imker. Über einen weiteren großen Erfolg darf Falkeis außerdem berichten: „Die ‚Dunkle Biene‘ wird in den Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs geführt.“

Ein weiterer Schwerpunkt in der Artenvielfalt-Woche ist die „Große Hufeisennase“, eine noch im Tiroler Oberland heimische Fledermausart, berichtet der Tiroler Fledermausschutzbeauftragte Anton Vorauer. „Die Tiroler Vorkommen sagen uns, dass die Vorkommen im Oberen Inntal mit den Kolonien im Engadin und Südtirol in Verbindung standen“, verweist Vorauer. Einzelne Exemplare, die im Oberen Gericht seit 1995 regelmäßig gefunden wurden, regten an, die Herkunft dieser Tiere zu eruieren, so Vorauer. Über den Naturpark Kaunergrat konnte ein internationales Bearbeiternetzwerk aufgebaut werden, um Quartiere oder Zugrouten zu untersuchen. Neben einem Vortrag eines Berufsimkers über die „ökologische Bienenzucht“ und einer Exkursion zu heimischen Gewässern, die unlängst stattfanden, lädt das Naturparkhaus am 24. Mai ab 19.30 Uhr ins Alten Kino zur Fledermausnacht.

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