AK Tirol warnt vor neuer perfider Betrugswelle mit SEPA-eMails
Obwohl Banken längst schon auf den europaweit einheitlichen Zahlungsverkehr umgestellt haben, nutzen Internetgauner das Thema kurz vor Ablauf der letzten Umstellungsfrist am 1. August noch skrupellos für fiese und gefährliche Phishing-Attacken auf Inhaber von Online-Banking-Accounts aus. Die AK Tirol warnt vor den aktuellen Angriffen, denen oft psychologisch raffinierte, betrügerische Anrufe folgen, und gibt Tipps.
BEZIRK. Täglich wenden sich derzeit zahlreiche Konsumenten an die AK Tirol und berichten von eMails, die sie zum Thema SEPA-Umstellung erhalten haben. Als Absender scheinen dabei jeweils ein Bankinstitut oder ein Kreditkartendienstleister auf.
Aber Vorsicht
Diese eMails stammen von Betrügern! Dabei weisen diese auf die SEPA-Umstellung hin und fordern die Empfänger dazu auf, einen Link anzuklicken, um anschließend Konto- oder Kreditkartendaten bekannt zu geben. In der Folge werde man dann von einem Bankmitarbeiter „zur Abklärung des Kontostatus“ kontaktiert, so die gefährliche Botschaft.
Gefälschte Bankseiten
Die vermeintlichen Bank-Internetseiten, zu welchen die Links führen, schauen dabei oft täuschend echt aus. Nur an Details, wie z. B. einer ungewöhnlichen Linkadresse oder dem fehlenden https://, also dem Zeichen für eine verschlüsselte Datenübertragung, ist zu erkennen, dass es sich um eine gefälschte Seite handelt.
Anrufer ist kein Bankmitarbeiter!
Auch die später tatsächlich erfolgende Kontaktaufnahme durch die Täter läuft mittlerweile äußerst perfekt und entsprechend perfide ab. Konnte man früher z. B. aufgrund von schlecht gesprochenem Deutsch Verdacht schöpfen, so melden sich die angeblichen Bankmitarbeiter am Telefon mittlerweile mit österreichischem Dialekt, oft noch regional gefärbt, nennen den Namen des eigenen Bankberaters (den sie etwa durch betrügerischen Zugriff auf den Online-Account herausgefunden haben) und erzählen eine plausibel klingende „Geschichte“, warum dieser gerade verhindert sei, und sie sich deshalb in dieser wichtigen Angelegenheit beim Kunden melden. Dann wird psychologisch ausgeklügelt eine Stresssituation aufgebaut, z. B. durch die Behauptung, es sei unmittelbar zuvor ein hoher Betrag vom eigenen Konto ins Ausland überwiesen worden. Die Rückbuchung wäre gerade noch möglich, aber nur wenn man eine aktuelle TAN-Nummer mitteile.
AK Tipps
- Niemals einer Aufforderung zur Bekanntgabe persönlicher Kontozugangsdaten, wie PIN, Passwort oder TAN-Code folgen, weder per eMail, noch am Telefon. Denn Zugangsdaten fürs Onlinebanking sind höchstpersönliche sensible Daten, die an niemand anderen weitergegeben werden dürfen.
- eMails, in denen z. B. Probleme mit dem Kontozugang oder anlässlich der SEPA-Umstellung behauptet werden, sollten sofort gelöscht werden. Die Umstellung des Kontos auf SEPA erfolgt automatisch. Die meisten Banken haben längst umgestellt. Kontoinhaber müssen hierfür nichts unternehmen. Keinesfalls Links in solchen eMails oder Dateianhänge öffnen, diese enthalten oftmals Viren und Trojaner, welche den PC befallen und sensible Daten ausspionieren können. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall Ihre Bank, und zwar direkt über die Ihnen bekannten Kontaktdaten, um allfällige Missverständnisse zu klären.
- Eine Bank oder ein Kreditkarteninstitut fordern niemals per eMail oder Telefon zur Bekanntgabe von geheimen Online-Banking-Zugangsdaten auf! Beenden Sie solche Telefongespräche sofort, und brechen sie jeglichen eMail-Kontakt ab.
Bei Fragen und Problemen stehen die Konsumentenschützer der AK Tirol unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 – 22 55 22 – 1818 helfend zur Seite.
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