Braunbär M 25 im Grenzgebiet Nauders

Die Braunbären Sam (M 13) und Paul (M 12) sorgten vor zwei Jahren für große Verunsicherung bei der Bevölkerung. | Foto: Archiv
  • Die Braunbären Sam (M 13) und Paul (M 12) sorgten vor zwei Jahren für große Verunsicherung bei der Bevölkerung.
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NAUDERS. Im Grenzgebiet der Gemeinde Nauders wurde vergangenen Mittwoch in den Morgenstunden der Braunbär M 25 geortet. „Der Bär ist nicht als Problembär eingestuft, hat aber in der Vergangenheit teilweise Schäden in der Nähe allein stehender Häuser verursacht“, berichtet Tirols Bärenbeauftragter Martin Janovsky. Als vorbeugende Maßnahme wird empfohlen, die Bienenstöcke in der Region Nauders/Pfunds mit Elektrozäunen zu schützen.
Der Braunbär M 25 ist ein zweijähriges, männliches Jungtier und stammt aus dem Trentino. Er ist in den vergangenen Tagen über das Münstertal in den Kanton Graubünden und in weiterer Folge vom Engadin nach Tirol in das Grenzgebiet Nauders gewandert. Der Bär trägt einen Peilsender.
Bereits vor zwei Jahren waren die Bärenbrüder Sam (M13) und Paul (M12) in der Grenzregion zu Besuch und sorgten dort für einigen Wirbel. Die Angst vor den Bären ging in der Bevölkerung umher. Auch einige Bienenstöcke und Komposthaufen wurden von den Bären geplündert.
Allgemeine Verhaltensregeln im Bärengebiet: www.tirol.gv.at/baerenratgeber

Lesen Sie dazu: Meister Petz nicht erwünscht

WWF lanciert Petition zu M25: Lasst den Bären leben

Der Braunbär hat sich Menschen gegenüber bislang unauffällig verhalten. Aber Bären sind Opportunisten –und lernfähig. Haben sie erst einmal leicht zugängliche Futterquellen wie ungeschützte Schafe oder Abfallreste entdeckt, kehren sie immer wieder dahin zurück und verlieren dadurch ihre natürliche Scheu vor Menschen. Darum soll man Bären erst gar nicht auf den Geschmack bringen. „Auffällige Bären werden nicht geboren, sondern meist vom Menschen gemacht – wenn sie zum Beispiel von liegen gelassenen Abfällen mit Nahrungsresten angelockt werden“, erklärt Christina Reisenbichler, Bärenexpertin des WWF Österreich.
Mit der nun aufgelegten Petition auf www.wwf.at will der WWF vor allem die Behörden in der Schweiz an ihre große Verantwortung für die Bären erinnern. Sie sind aufgefordert, alles zu tun, damit der Bär M25 nicht das gleiche Schicksal erleidet wie seine beiden Vorgänger JJ3 und M13, die in der Schweiz getötet wurden. In Tirol, das M25 jederzeit erreichen könnte, ist man bereits gut auf die Anwesenheit von Bären vorbereitet. Neben einem Managementplan und einem eigenen Bärenbeauftragten wurden in Tirol auch schon bärensichere Abfallcontainer getestet und eingesetzt und wurde zur Einzäunung von Bienenstöcken aufgerufen. Ein Pilotprojekt zum Thema Herdenschutz stellt das notwendige Wissen rund um den Einsatz von Elektrozäunen und Hütehunden zur Verfügung.

Problemen vorbeugen ist besser als reagieren

Die Herausforderung liegt nun darin, das in den vergangenen Jahren erworbene Know-how im Umgang mit Bären in Österreich auch gezielt einzusetzen. Gerade im Westen und Süden unseres Landes, wo Bären aus dem Trentino bzw. aus dem Dreiländereck Kärnten-Slowenien-Italien zuwandern, ist dies besonders wichtig. Denn die erfolgreiche Rückkehr ehemals ausgerotteter Tierarten wie Braunbär, Luchs und Wolf hängt in erster Linie von der Akzeptanz der Menschen ab.
„Bären wie M25 sollten als Teil unserer Natur akzeptiert werden und eine echte Chance bekommen“, erklärt Reisenbichler. „Freilich müssen wir dabei zu Kompromissen bereit sein, denn schließlich teilen sich Mensch und Bär denselben Lebensraum.“

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