Scheibenschlagen im Talkessel

"Dia Scheiba, dia Scheiba, dia will i iatz treiba..." - mit VIDEO

LANDECK/ZAMS (sica). Am vergangenen Sonntag, dem sogenannten "Kassunnti", konnte im Talkessel endlich wieder das traditionelle Scheibenschlagen über die Bühne gehen. Zahlreiche Besucher ließen es sich nicht nehmen, bei "Kaskiachln" und Glühwein zusammenzukommen, während die glühenden Scheiben hinausgetrieben wurden.

Erstes Scheibenschlagen seit 2020

Das traditionelle Scheibenschlagen im Landecker Talkessel konnte kurz vor Beginn der Pandemie im Jahr 2020 noch durchgeführt werden und heuer war es eine der ersten Veranstaltungen, die gänzlich ohne Einschränkungen durch Corona über die Bühne gehen konnte.

"Für uns ist eine große Freude und auch motivierend, nach zwei Jahren voller Einschränkungen endlich wieder das Scheibenschlagen durchführen zu können. Es ist fast wie ein Startpunkt, von dem aus man in ein hoffentlich normales Leben zurückkehren kann",

so Kommandant Stellvertreter der Stadtfeuerwehr Landeck, Thomas Schönherr.

Auch Günther Stürz, Obmann vom Verein "Pro Prienne" welcher das Scheibenschlagen in Perjen organisiert, zeigte sich begeistert:

"Es freut uns sehr, heuer endlich wieder ein Scheibenschlagen durchzuführen"

und Markus Thurner, Kommandant der Feuerwehr Zams schlug in die gleiche Kerbe:

"Gewaltig, dass wir die Veranstaltung wieder normal ohne Einschränkungen machen konnten!"

Aufwändige Vorbereitungen

Nach pandemiebedingter Pause wurden die glühenden Scheiben begleitet vom klingenden Spruch

"Dia Scheiba, dia Scheiba, dia will i iatz treiba, Schmålz in dr Pfonna, Kiachla in dr Wonna, Pfluag in dr Eard, dass dia Scheiba weit aussigeaht!"

von der Stadtfeuerwehr Landeck, den Freiwilligen Feuerwehren Zams und Zammerberg und vom Verein "Pro Prienne" in den Nachthimmel geschickt.

Für den Brauch, der, wie der Kommandant der Stadtfeuerwehr Landeck Christian Mayer erklärte, aus dem alemannischen Raum stammt und erstmals im Jahre 1090 urkundlich erwähnt wurde, bedarf es aufwendiger Vorbereitungen: Allein von der Stadtfeuerwehr wurden beispielsweise rund 6.000 Scheiben und von der Zammer Feuerwerh rund 2.000 Scheiben gehackt.

Was natürlich am "Kassunnti" nicht fehlen darf: Das perfekte "Kaskiachl" - Um die perfekte Rezeptur des Bierteigs wird ein großes Geheimnis gemacht,  einig sind sich alle "Kaskiachl-Köche" aber dabei, dass sie das Beste von allem im heißen Fett herausbacken. 

Zahlreiche Schaulustige

In den Zelten fanden sich bei "Kaskiachln", Glühwein, Schnapsl und Co. zahlreiche Schaulustige ein, die während der Zwangspause schon hart auf den einzigartigen Abend im Zeichen des Brauchtums gewartet hatten.

Darunter befanden sich beispielsweise in Bruggen der Bürgermeister der Stadt Landeck Herbert Mayer und Vizebürgermeister Peter Vöhl, in Perjen Stadtrat Mathias Niederbacher mit Philipp Pflaume und in Zams der zukünftige Bürgermeister Benedikt Lentsch mit Simon Zangerl und Christoph Kohler.

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