Krisenzeiten
Ernährung als Schlüssel für mehr Wohlbefinden

Diätologin Judith Stadelwieser ist seit 2008 selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen. | Foto: Julia Brunner
2Bilder
  • Diätologin Judith Stadelwieser ist seit 2008 selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen.
  • Foto: Julia Brunner
  • hochgeladen von Carolin Siegele

BEZIRK LANDECK (sica). Diätologin Judith Stadelwieser aus Fließ fällt immer wieder auf, dass Patienten in Krisenzeiten auch ihr Essverhalten ändern. Bewusste Ernährung ist aber vor allem in psychisch belastenden Zeiten wichtig, da dadurch das Wohlbefinden gesteigert werden kann.

Während Pandemie besonders auf Ernährung achten

Judith Stadelwieser ist fest in der Materie der Ernährung verwurzelt, seit 2008 ist sie selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 auch im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen. Bereits vor knapp einem Jahr haben die BEZIRKSBLÄTTER mit ihr darüber gesprochen, warum es Sinn macht, in dieser schwierigen Zeit besonders auf die Ernährung zu achten und wie man in der Quarantäne eine Gewichtszunahme vermeiden kann - nachzulesen >> hier. Während eine Pandemie die Welt beherrscht ist vor allem eines wichtig: Ein gutes Immunsystem! Hier kann man einiges beisteueren, eine gesunde Ernährung kann ein großer, positiver Einfluss sein und wäre theoretisch gar nicht so schwierig in die Praxis umzusetzen. Ein paar relativ einfache Kniffe wären Vitamin- und Mineralstoffreiche Lebensmittel einbauen, so gut es geht auch mit frischem Obst und Gemüse kochen und zum Kochen "gute Fette", das heißt qualitativ hochwertige Öle verwenden, die Omega-3 Fettsäuren enthalten. Dafür eignen sich Olivenöl, Rapsöl oder auch für den Salat Leinöl.

Diätologin Judith Stadelwieser ist seit 2008 selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen. | Foto: Julia Brunner
  • Diätologin Judith Stadelwieser ist seit 2008 selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen.
  • Foto: Julia Brunner
  • hochgeladen von Carolin Siegele

Krisenzeiten begünstigen Änderung des Essverhaltens

Knapp ein Jahr, nachdem Corona unser aller Leben auf den Kopf gestellt hat, herrscht immer noch eine Ausnahmesituation. Home-Office, Home-Schooling, Unsicherheit und ein komplett veränderter Alltag reiben schön langsam wahrscheinlich auf die Nerven der entspanntesten Menschen des Öfteren auf. Mit fehlender Motivation und Dauerbelastung in verschiedensten Bereichen ist es durchaus möglich, dass sich das Essverhalten umstellt.

"Ich bin jetzt seit 15 Jahren als Diätologin tätig und immer wieder fällt auf, dass Patientin in Krisenzeiten auch ihr Essverhalten verändern"

lässt Judith Stadelwieser hinter die Kulissen ihrer Arbeit blicken. "Es gibt aber nicht eine Tendenz in eine bestimmte Richtung sondern auch hier kommt es zu individuellen Veränderungen. Wir sehen Patienten die mehr essen, welche die weniger essen, es wird häufiger unregelmäßig gegessen, aber die Veränderungen können vielschichtig sein.", informiert die Expertin. Zu beobachten sei, dass viele auf Süßigkeiten zurückgreifen, welche oft als Nervennahrung bezeichnet werden. Prinzipiell gebe es aber keine Tendenz, es liege halt immer in den individuellen Vorlieben der Menschen.

Ernährung als Schlüssel zum Wohlbefinden nutzen

Genau so wie sich die Situation auf das Ernährungsverhalten auswirkt, kann man auch den Umkehrschluss für sich nutzen und mit gesunder und bewusster Ernährung das Wohlbefinden beinflussen.

"Natürlich kann Ernährung auch ein Schlüssel für mehr Wohlbefinden sein, allerdings funktioniert das nicht mit DEM speziellen Lebensmittel sondern es ist vielmehr eine Zusammenstellung aus verschiedenen Gruppen."

erklärt Judith Stadelwieser. "Es gibt Lebensmittelgruppen die eine positive Wirkung auf die Stimmung haben können, dazu zählen beispielsweise Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Käse oder Eier", so die Diätologin. Ausschlaggebend ist der enthaltene Stoff Tryptophan, welcher im Körper unter anderem zu Serotonin umgewandelt wird. Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff des Gehirns, der landläufig auch als „Glückshormon“ bekannt ist. Bei den Kohlenhydraten sollte man auf ein günstiges Muster achten, Vollkornprodukte stehen da klar im Vordergrund zu Weißmehlprodukten.

Unter anderem Nüsse enthaltene den Stoff Tryptophan, welcher im Körper unter anderem zu Serotonin umgewandelt wird. | Foto: pixabay/ExplorerBob
  • Unter anderem Nüsse enthaltene den Stoff Tryptophan, welcher im Körper unter anderem zu Serotonin umgewandelt wird.
  • Foto: pixabay/ExplorerBob
  • hochgeladen von Carolin Siegele

Praxis Tipps für Homeoffice

Viele befinden sich im aufgrund der aktuellen Situation teilweise oder dauerhaft im Home-Office, statt langem "Gekoche" ist die deutlich bequemere Variante, in der Mittagspause auf Fast Food zurückzugreifen, was auf Dauer natürlich alles andere als gesund ist. Ein paar Tipps von Judith Stadelwieser, wie man ein schnelles, aber auch gesundes Mittagessen zaubert: "Nach Möglichkeit kann man gewisse Dinge vorkochen. Zum Beispiel einfach mal eine größere Menge an Gemüseragout zubereiten, einfrieren oder einwecken – eine Portion Nudeln (vorzugsweise Vollkorn), Reis, Couscous oder Quinoa sind dann bald dazu gemacht. Auch Eierspeisen mit Gemüseeinlage sind relativ schnell zubereitet, eine Scheibe Vollkornbrot dazu und fertig." Abseits von der Zubereitung bestimmter Gerichte sei es auf alle Fälle hilfreich, ein wenig vorauszuplanen: "An welchen Tagen muss es ganz schnell gehen und wann kann ich nach Möglichkeit auch was herrichten? Wenn man sich danach einrichtet fällt das mit der gesunden Ernährung ohne Kochstress relativ leicht", gibt Judith Stadelwieser einen wertvollen Tipp, der auch nach der Corona-Pandemie hilfreich ist.

Warum es Sinn macht, besonders in dieser Zeit auf die Ernährung zu achten

Mehr Beiträge zum Schwerpunkt Gesundheit 2021 gibt es >> hier.

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Diätologin Judith Stadelwieser ist seit 2008 selbstständige Diätologin, seit 2015 auch für die Landessanitätsdirektion als Diätologin tätig und macht seit Jänner 2020 im Gesundheitszentrum Prutz Diätberatungen. | Foto: Julia Brunner
Unter anderem Nüsse enthaltene den Stoff Tryptophan, welcher im Körper unter anderem zu Serotonin umgewandelt wird. | Foto: pixabay/ExplorerBob
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.