Neues Bauen 2020
Falginjochbahn im Kaunertal erhält Anerkennungspreis

Das architektonische Konzept der Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher wurde mit dem Anerkennungspreis des Landes Tirol für Neues Bauen 2020 ausgezeichnet. | Foto: Doppelmayr Seilbahnen GmbH / Albin Niederstrasser
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  • Das architektonische Konzept der Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher wurde mit dem Anerkennungspreis des Landes Tirol für Neues Bauen 2020 ausgezeichnet.
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KAUNERTAL. Vor fast einem Jahr ging die nachhaltig konzipierte Falginjochbahn am Kaunertaler Gletscher in Betrieb. Nun wurde das architektonische Konzept mit dem Anerkennungspreis des Landes Tirol für Neues Bauen 2020 ausgezeichnet.

Österreichweit einzigartig

Seit Dezember 2019 ist mit der „Falginjochbahn 3.113 m“ eine österreichweit einzigartige Gondelbahn am Kaunertaler Gletscher in Betrieb. Die Talstation befindet sich auf ca. 2.750 m, die Bergstation auf 3.113 m am Falginjoch, dem höchsten Punkt des Skigebietes – für die Strecke benötigt die Gondelbahn nur etwas über drei Minuten. Der Kaunertaler Gletscher ist seit Eröffnung der Falginjochbahn zu 100 Prozent barrierefrei: Alle Liftanlagen sind ebenerdig zugänglich, zudem gibt es einen eigenen Zugang für Monoskifahrer im Stationsgebäude.

Foto: Siegele

Ausgezeichnete Architektur

Das Projekt, für welches das Architekturbüro Baumschlager Hutter Partners sowie aste | weissteiner (Statik) verantwortlich zeichneten, war eines von 75 Bauwerken, die zur „Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2020“ eingereicht wurden. Die Jury, bestehend aus Anne-Julchen Bernhardt (RWTH Aachen), Peter Haimerl (Architekt, Stadtplaner, München) und Marta Schreieck (Henke Schreieck Architekten, Wien), entschied sich daraus für 18 Nominierungen.

Die Bahn ist als Schau-Seilbahn konzipiert, schlichte und hochwertige Architektur mit vielen Glaselementen gewährt Einblicke in die dahinterliegende Seilbahntechnik. | Foto: Doppelmayr Seilbahnen GmbH / Albin Niederstrasser
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Letztlich erhielt die „Falginjochbahn 3.113 m“ einen von sechs Anerkennungspreisen, die für Bauten vergeben wurden, welche „dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie auch in innovatorischer Hinsicht entsprechen.“ Im Jurytext von Anne-Julchen Bernhardt hieß es unter anderem: „Dem Projekt gelingt es, eine Balance zwischen Abstraktion und präziser Architektur zu halten, die Bewegung im Raum wird durch die beiden Gebäude überhöht. An diesem extremen Ort erscheint die Architektur ein Werkzeug zu sein, das die Wahrnehmung schärft.“

Die „Falginjochbahn 3.113 m“ erhielt einen von sechs Anerkennungspreisen. | Foto: Doppelmayr Seilbahnen GmbH / Albin Niederstrasser
  • Die „Falginjochbahn 3.113 m“ erhielt einen von sechs Anerkennungspreisen.
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„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Mit der Falginjochbahn haben wir eine Zukunftsvision verfolgt: Die verwendete Seilbahntechnik ist die weltweit windsicherste. Schnell, komfortabel und wettergeschützt ‚schweben‘ unsere Gäste förmlich über das Gebiet. Gerade auch durch die hohe Ingenieurskunst ist die Bahn eine besondere Attraktion in unserem Skigebiet,“ betont Franz Wackernell, technischer Leiter und zweiter Geschäftsführer der Kaunertaler Gletscherbahnen.

Geschäftsführer Franz Wackernell: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Mit der Falginjochbahn haben wir eine Zukunftsvision verfolgt" | Foto: Siegele
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Nachhaltig geplantes Projekt

Die Bahn ist als Schau-Seilbahn konzipiert, schlichte und hochwertige Architektur mit vielen Glaselementen gewährt Einblicke in die dahinterliegende Seilbahntechnik. Die beiden Stationsgebäude gliedern sich harmonisch in die Landschaft ein. „Die exponierte Lage und eine den hochalpinen Verhält-nissen angepasste, verkürzte Bauzeit von nur sechs Monaten setzten einen hohen Vorfertigungsgrad voraus. Die Vorfertigung leistete einen hohen Beitrag, die Baumaßnahmen vor Ort gering und somit in einem ökologisch vertretbaren Ausmaß zu halten“, erläutert Architekt Carlo Baumschlager von Baumschlager Hutter Partners. „Basis aller gestalterischer Überlegungen waren die notwendigen, sichtbaren technischen Anlagen der Seilbahntechnik wie Antriebe, Seilbahnstützen und Seilverankerungen. Diese bildprägenden Elemente waren Anlass zur materiellen Reduktion in Beton, Stahl und Glas.“

Andreas Natter (li.) und Albert Gufler von Doppelmayr waren bei der Testfahrt ihrer österreichweit einzigen Funifor-Seilbahn dabei. | Foto: Siegele
  • Andreas Natter (li.) und Albert Gufler von Doppelmayr waren bei der Testfahrt ihrer österreichweit einzigen Funifor-Seilbahn dabei.
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Die Naturpark- und Gletscherregion legt seit Jahren ihren Fokus auf Nachhaltigkeit, so auch bei diesem Projekt. Die Strom- und Glasfaserverbindungen für die Stationen verlaufen in den Tragseilen, wodurch keine Grabungsarbeiten entlang der Trasse nötig waren. Die Bremsenergie, die bei der Abfahrt entsteht, fließt wieder in das Stromnetz zurück. Überdies werden Heizkosten gespart: Die Abwärme der Antriebseinheiten beheizt den Warteraum im Stationsgebäude.

Österreichs einzige Funifor-Seilbahn am Kaunertaler Gletscher - mit VIDEO

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