Gemeinden: Soviel kostet unser Wasser

Foto: Noggler
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BEZIRK (otko). Wasser zählt zu den elementaren Voraussetzungen für das Leben und ist dementsprechend ein kostbares Gut. In Tirol verfügen wir im Gegensatz zu anderen Regionen über genügend sauberes Wasser. Im Rahmen des ersten Teils unseres großen Gemeinderankings haben die BEZIRKSBLÄTTER die Wasserbenützungsgebühren, die Wasseranschlussgebühren und die Zählermiete der 30 Gemeinden verglichen.

Anschlussgebühren

Bei den Wasseranschlussgebühren verrechnen die Gemeinden Pfunds mit 0,91 Euro und Ladis mit 0,94 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum am wenigsten. In Serfaus hingegen kostet der Wasseranschluss 2,98 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum, was mehr als das dreifache der Pfundser Gebühr entspricht. Die Gemeinde See verlangt bei der Wasseranschlussgebühr 2,80 Euro und Pettneu verlangt 2,73 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum.

Benützungsgebühren

Bei den laufenden Gebühren kommen die Gemeindebürger von See am billigsten davon – der Kubikmeter Wasser kostet hier 0,45 Euro. Auch in Fließ und in Galtür mit jeweils 0,55 Euro pro Kubikmeter sind die Gebühren moderat. Am tiefsten in die Tasche greifen müssen die Verbraucher in Landeck mit 1,24 Euro, was fast dem dreifachen der Seer Gebühr entspricht. Aber auch Fiss (1,10 Euro), Serfaus (1,01 Euro) und Nauders (1,00 Euro) liegen bei der Wasserbenützungsgebühr über einem Euro.

Zählermieten

Große Unterschiede gibt es auch bei den jährlichen Mieten für den Wasserzähler. In Galtür und in Pians verlangen die Gemeinden überhaupt nichts, da die Kosten bereits in der Wasseranschluss- bzw. Wasserbenutzungsgebühr enthalten sind. In Grins beträgt die jährliche Gebühr 4,77 Euro, während in Landeck 31,29 Euro an Zählermiete anfallen. Die Stadtgemeinde bietet eine Reihe von Zählern an, die Preise bewegen sich von 31,29 (Wasserzähler 3 (5) m³/h) bis 957,80 Euro (Vebundzähler WPV DN 100).

Höherer Aufwand

Gemeinderevisor Andreas Walser erklärt, dass jede Gemeinde bei der Festsetzung der Gebühren autonom sei und dies jährlich durch den Gemeinderat geschieht. "Grundsätzlich gibt es von Seiten des Gesetzes keine Ober- und Untergrenzen. Je nach Aufwand fallen unterschiedliche Gebühren an. Allerdings gibt es von Seiten des Landes eine Mindestgebühr, wenn die Gemeinden ein Darlehen aus dem Wasserleitungsfonds in Anspruch nehmen", betont Walser. Diese Mindestgebühr liegt im Moment bei 0,41 Euro.
"Bei den laufenden Kosten haben wir die Gebühr von 0,45 Euro seit Jahren nicht erhöht. Es kommt aber immer auf die Kosten und die Kalkulation an. Dafür haben wir in See eine höhere Anschlussgebühr", verweist der Seer Bgm. Anton Mallaun.
Der Landecker Stadtchef Dr. Wolfgang Jörg begründet die höheren Kosten mit dem größeren Aufwand: "Wir sind im Gegensatz zu anderen Gemeinden nicht mit so vielen Quellen gesegnet und müssen auch Tiefbrunnen betreiben, was auch hohe Stromkosten durch das Heraufpumpen des Wasser mit sich bringt. Dazu kommt auch noch das große Leitungsnetz." Ähnlich argumentiert sein Serfauser Amtskollege Paul Greiter: "Wir haben in den letzten drei Jahren 4 Mio. Euro in die Erweiterung und Sicherung der Wasserversorgung investiert." Auch der Fisser Bgm. Markus Pale verweist auf den hohen Aufwand für die Bereitstellung des Wassers.

Wassergenossenschaften

Ein Sonderfall ist Kappl, wo die Gemeinde selber keine Wasserversorgung betreibt. "Wir haben 22 Wassergenossenschaften", weiß Bgm. Helmut Ladner.

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