Gespräch Im Treppenhaus: "Talent allein genügt nicht"
Gestern noch Schüler der HS Landeck machte sich Karl-Heinz Schütz als Soloflötist einen Namen.
LANDECK (otko). Die Neue Mittelschule Clemens Holzmeister in Landeck ist verantwortlich für den ein oder anderen leuchtenden Stern am Himmel.
Beim 7. "Gespräch im Treppenhaus" nahm vergangenen Dienstag wieder ein ehemaliger Schüler auf dem weißen Sesselleder im Treppenhaus Platz.
Der aus Landeck stammende Flötist Karl-Heinz Schütz ist seit 1. Dezember 2011 als Soloflötist der Wiener Staatsoper engagiert und wirkt somit auch in den Konzerten der Wiener Philharmoniker als Soloflötist mit. Davor war er von 2005 an Soloflötist der Wiener Symphoniker. Er unterrichtet am Konservatorium in Wien das zentrale künstlerische Hauptfach Flöte.
Auf die Frage von Dir. Helmut Pauli, ob es schwierig sei, bei ihm einen Termin zu bekommen, meinte Schütz: "Es kann leicht sein, wenn der Terminplan steht. Heute war es ein recht gemütlicher Tag." Neben einem Mittagessen mit Speckknödel bei seiner Mutter hatte der Musiker auch mit SchülerInnen der Neuen Mittelschule geprobt.
Erwartungshaltung erfüllt
Beim Gespräch wirkte Schütz aber etwas nervös: "Ich bin sehr aufgeregt, da ich es nicht gewohnt bin vor so vielen Leuten zu sprechen. Als Musiker verbringt man sehr viel Zeit in der Ruhe." Man sollte durch nichts abgelenkt sein und bei den Philharmonikern ist es wichtig sich im Moment zu konzentrieren. "Als Musiker muss man ruhig dasitzen und warten bis man dran kommt", scherzte Schütz.
Dann erzählte der gebürtige Landecker über die Aufnahme bei den Philharmonikern. "Man liest die Annonce oder wird darauf hingewiesen und schickt dann eine Bewerbung. Dann wird entschieden wer zu einem Vorprobespiel eingeladen wird", erklärte Schütz. Aus etwa 200 Bewerben werden 40 zum Hauptprobespiel eingeladen. "Beim mir hat es zwei Tage gedauert. Die Jury sitzt dabei hinter einem Vorhang, um durch nichts abgelenkt zu werden. Es war nicht leicht und die Erwartungshaltung war groß", berichtete Schütz. Er hat aber den Geschmack und den Nerv der Jury beim Probespiel getroffen und bekam ein hohes Votum: "Gottseidank hatte ich Glück und es gefällt mir bis jetzt gut", betonte Schütz.
Früher Berufswunsch
Bei seinem erst zweiten Besuch an seiner ehemaligen Schule schwelgte Schütz in Erinnerungen. "Mein Bezug zur Schule ist, das ich selber SchülerInnen ab 18/19 Jahren unterrichte, die bereits ein Vorstudium hatten. Die Erfahrung mit der Landecker Schülergruppe war total interessant und ich habe Respekt vor der Leistung an der Musikschule", so Schütz.
Zum Thema Talent meinte der Profimusiker, dass er ideale Lehrer, Mentoren und Ansprechpersonen hatte. "Ich hatte bereits mit 15 den Berufswunsch Flötist in einem Orchester zu werden", berichtete Schütz. Man soll sich aber nicht nur auf sein Talent verlassen, sondern es steckt auch jede Menge Arbeit dahinter. "Neben der Schule habe ich oft täglich vier Stunden geübt, aber der Spaß und die Freude haben dabei überwiegt und es ist etwas herausgekommenen", erläuterte Schütz abschließend.
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