Leader: 6 Millionen Euro für den Bezirk Landeck
RegioL startet mit vier Projekten in die neue Förderperiode: Im Galtürer Jamtal wird eine Umweltbildungsstelle eingerichtet.
GALTÜR (otko). Seit 1. Juni 2015 ist der Bezirk Landeck wieder als Leader-Region anerkannt worden. "Insgesamt 6 Millionen Euro an Förderungen stehen für die nächste Periode 2014 bis 2020 zur Verfügung. Mit den weiteren Förderungen aus dem Interreg- und IWB-Programm sollten insgesamt 11 bis 12 Millionen Euro bewegt werden und 25 Millionen Euro an Projekt-Volumen ausgelöst werden", berichtet regioL-GF Gerald Jochum im Rahmen einer Pressekonferenz im Alpinarium Galtür.
Vergangene Woche wurden bereits die ersten vier Leader-Projekte vom zuständigen Entscheidungsgremium der Lokalen Akteure beschlossen. "RegioL arbeitet als einzige Förderregion nach dem One-Stop-Shop-Prinzip", verweist Jochum auf den zukunftsweisenden Ansatz.
Gletscherrückgang
Beim Projekt "Umweltbildungsstelle Jamtal" steht die Sensibilisierung von Schülern für die Themen, Gletscher, Klima und Wasser im Mittelpunkt. Das EU-geförderte Projekt wird gemeinsam mit dem Alpinarium und der Gemeinde Galtür umgesetzt. Durch die Aufarbeitung der wissenschaftlichen Daten soll der Gletscherrückgang sichtbar gemacht werden. Neben Messungen der Massebilanz des Jamtalferners werden dort auch Daten über die Niederschläge gesammelt. Zudem ist bei der Jamtalhütte auch eine Wetterstation samt Webcam vorhanden.
"Das Datenmaterial soll künftig so aufbereitet werden, dass es für Schulen und Interessierte nutzbar ist und nicht im Elfenbeinturm versumpft", erklärt Projektkoordinatorin Andrea Fischer, Meteorologin am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung. Für Bgm. Anton Mattle ist dieses Projekt insbesondere für die Gemeinde Galtür interessant. Das Projekt kostet 19.600 Euro, wobei es zu 75 Prozent gefördert wird.
Vorreiterrolle einnehmen
In der gleichen Sitzung wurden auch noch drei weitere Projekte beschlossen. Das Thema Integration greift das Projekt "Lernbegleitung für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund" auf. Neben dem kostenlosen Besuch eines Deutschkurses wo ein alltagsrelevanter Wortschatz erlernt wird, gibt es auch ein kostenloses Kinderbetreuungsangebot. "Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt im Tiroler Oberland", betont regioL-Mitarbeiterin Simone Reimair. Das Projektvolumen umfasst 42.700 Euro. Umgesetzt wird das Projekt mit dem Verein "Frauen aus allen Ländern". Derzeit sind noch Plätze frei (Anmeldung bei regioL).
Mit der Koordinationsstelle zum Thema Erneuerbare Energie sollen die Aktivitäten weitergeführt und gebündelt werden. Für regiol-GF Jochum ist dieses Projekt, welches 45.000 Euro kostet, ein Zukunftsthema: "Durch die kompetente Beratung zu Fördermöglichkeiten soll in den nächsten Jahren die Nutzung von Photovoltaik mit Batterie, Wärmepumpen und LED-Straßenbeleuchtungen entscheidend ausgebaut werden. Geplant ist auch ein Lehrgang für Mitarbeiter lokaler Firmen in Zusammenarbeit mit dem AMS und WIFI Landeck." Dadurch soll der Bezirk in diesem Bereich eine österreichweite Vorreiterrolle einnehmen.
Ebenfalls von regioL wird in den nächsten drei Jahren die Ortskernrevitalisierung koordiniert. "Es gibt gute Förderungen, die aber kaum abgeholt werden. Die Sanierung von leerstehenden Gebäuden soll dabei die historisch gewachsenen Dorfzentren erhalten und gleichzeitig leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Wir müssen künftig mit der Ressource Bauland sorgsam umgehen", so Jochum.
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