Leserbrief: Wandbild auf dem Felbermayerhaus existiert nur mehr unter"irdisch"

Das wars. Vor kurzem wurde das Wandbild von Roland Böck in der Malserstraße entfernt. Es war Teil des Stadtbildes seit 1988. Jetzt wurde es für eine neue Fassade geopfert werden. Schade. | Foto: Peter Hergel
  • Das wars. Vor kurzem wurde das Wandbild von Roland Böck in der Malserstraße entfernt. Es war Teil des Stadtbildes seit 1988. Jetzt wurde es für eine neue Fassade geopfert werden. Schade.
  • Foto: Peter Hergel
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Ich war kürzlich bei einem beeindruckenden Vortrag von DI Walter Hauser anlässlich der Ausstellung "Weiterbauen am Land" im Kunstraum Pettneu. Dem Tiroler Landeskonservator ist es ein besonderes Anliegen, alte ländliche Bausubstanz als Kulturerbe zu betrachten, zu pflegen und bei Umbauten, Erneuerungen und Neubauten sensibel vorzugehen.

Ein Wandbild, das ausradiert wurde

Positive und negative Beispiele belegte er mit ausgezeichnetem, aussagekräftigem Bildmaterial, das auch in der Ausstellung zu sehen ist. Da fiel mir auf einmal wieder ein, das hat zwar nichts direkt mit Denkmalpflege bis -schutz im amtlichen Sinn zu
tun, dass mir geradezu schockiert vor kurzem in der Malserstraße aufgefallen
war, dass das großartige Wandbild von Roland Böck auf dem Felbermayerhaus
nicht mehr existiert, unter"irdisch" zwar wohl noch, ausgelöscht, vermutlich überklebt mit Isolierplatten.
Ich hatte mir früher schon etwas Sorgen gemacht, als ich sah, dass das Haus eingerüstet wurde, dass es aber so kommen würde, war und ist mir unvorstellbar und unverständlich. Dabei gibt es ja Systeme von Dämmung und Heizung mit guter, ausreichender Energieeffizienz, wie DI Hauser an Beispielen von Althausrenovierungen aufzeigte; man muss also beim Hausisolieren nicht alles zupflastern.
Das Wandbild ist Kulturgut, eine Bereicherung des Landecker Stadtbilds gewesen; Kulturgüter sind zu respektieren, zu erhalten. Für Roland Böck war und ist es ein gewaltiger Schock, als er das – nicht einmal vorgewarnt, entdeckte – was ich ihm nachfühlen kann. Wenn das so weitergeht, wird vielleicht auch noch das Fresko von Toni Zangerl auf der Bank, das ich jedesmal, wenn ich vorbeigehe, studiere, bestaune, bewundere, "überisoliert", ausradiert. Nein, so geht das nicht; dazu sind strenge Bauvorschriften zu schaffen, dass so etwas ja nicht noch einmal vorkommt.

Lieber Roland, ich gratuliere Dir zu Deiner erfolgreichen Ausstellung im Schloss Landeck, weiter so und Kopf hoch!

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