Letzte Ruhe im Ledergewand
Bei den archäologischen Grabungen in der Stadtpfarrkriche wurden zwei Priestergräber entdeckt.
LANDECK (otko). Im Rahmen der Kirchenrenovierung werden neue Erkenntnisse gewonnen und sensationelle Funde gemacht. Das Archäologenteam unter der Leitung von Tamara Senfter (Fa. Talpa GnbR) hat im Presbyterium zwei Priestergräber aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert entdeckt. "Verdiente Priester wurden in der Barockzeit im Chorraum bestattet", klärt Senfter auf. Im Aushub der beiden Gräber wurden noch weitere Knochenreste eines Skeletts gefunden, das noch älter sein dürfte.
Im linken Grab wurde ein interessanter Fund gemacht. "Der Priester trägt ein Messgewand aus Leder - eine Lederkassel. Solch ein Fund ist sehr selten im deutschsprachigen Raum", freut sich die Grabungsleiterin. Zur genaueren Untersuchung der Knochen waren Anthropologen von der Universität München vor Ort. Die Skelette sind nicht besonders gut erhalten, da sie beim Begräbnis mit Kalk bestreut wurden.
Daneben wurde noch ein extrem gut erhaltener Kalk-Mörtel-Estrichboden aus dem 14. bzw. Anfang 15. Jahrhundert freigelegt. Auch der Rest der gotischen Wandmalerei aus demselben Zeitraum wurde am Mauerfuß des Turms entdeckt. "Die Kirche dürfte damit älter sein als bisher angenommen. Daneben gibt es auch Hinweise auf eine Kirche aus dem 10. bzw. 11. Jahrhundert", verrät Senfter. Damit durfte das Datum 2016 zur 750-Jahr-Feier kaum noch zu halten sein.
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