LRin Christine Baur: „Gewaltprävention geht uns alle an“

TIROL. Gewalt hat viele Gesichter – ob Gewalt im häuslichen Bereich, Beharrliche Verfolgung (Stalking), Gewalt im Rahmen eines Abhängigkeitsverhältnisses gegen Minderjährige, ältere Menschen bzw. Menschen mit Behinderung oder Gewalt gegen Minderheiten. In Tirol wurden laut Gewaltschutzzentrum Tirol im Jahr 2013 insgesamt 1.137 Personen, davon 984 Frauen und 153 Männer erfasst, die Opfer von Gewalt wurden. Des Weiteren haben 98 Minderjährige innerhalb der Familie oder von anderen ihnen nahestehenden Personen direkte Gewalt erfahren.
„Diese offiziellen Zahlen sind aber nur die Spitze des Eisberges. Die Dunkelziffer bei gewalttätigen Übergriffen ist weitaus höher“, bedauert Soziallandesrätin Christine Baur und betont: „Gewaltpräventionsarbeit ist eine Querschnittsmaterie, die bei weitem nicht nur eine Angelegenheit der Frauen- und Sozialpolitik oder der Kinder- und Jugendhilfe ist.“ Für Baur ist es daher eine gesellschaftliche Verpflichtung, die Gewaltprävention als gesamtgesellschaftlichen Auftrag zu begreifen.

Kriterien zur Gewaltprävention erarbeitet

Das Land Tirol kommt seiner Verantwortung nach und investiert in die Gewaltprävention, indem etwa Opferschutzeinrichtungen und Vereine unterstützt werden. „Damit das Land Tirol Projekte für die Gewaltprävention fördern kann, braucht es klare Kriterien, die die Vergabe der Mittel regeln“, so Baur. Diese wurden gemeinsam mit ExpertInnen aus Gewaltschutzeinrichtungen erarbeitet. Reicht eine Opferschutzeinrichtung ein Projekt oder eine Maßnahme für eine Förderung durch das Land Tirol ein, wird diese fortan nach den Kriterien geprüft.

Ansuchen bis Ende August möglich

Opferschutzeinrichtungen und Vereine sind aufgerufen, bis 30. August ihre Projekte und Maßnahmen zum Gewaltschutz und –prävention bei der Abteilung Soziales, Fachbereich Subventionen, z.H. Astrid Mallaun, Eduard Wallnöfer-Platz 3, 6020 Innsbruck einzureichen.
Telefon: 0512 508 2629
Email: astrid.mallaun@tirol.gv.at

Auf der Website www.gewaltfrei-tirol.at finden Betroffene alle Infos über Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen.
Die Frauenhelpline ist rund um die Uhr zum Nulltarif unter 0800-222 555 erreichbar.

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