Caritas Haussammlung
Martha Herbst sammelt seit fünf Jahren in Prutz

Jede Spende hilft Menschen in Not in Tirol. | Foto: Elisabeth Neuner
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  • Jede Spende hilft Menschen in Not in Tirol.
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Meist sammelt Martha Herbst den ganzen März hindurch für die Caritas in Prutz in ihrem zugeteilten Bereich "Krabisreith". Meist begegnet man ihr mit freundlichen Blicke. Seit fünf Jahren geht sie von Haus zu Haus für den guten Zweck. Ihr sonniges Gemüt lässt sie sich nicht durch geschlossene Türen nehmen.

PRUTZ (eneu). Martha Herbst ist eine von 1.255 Haussammlerinnen und Haussammlern in Tirol. Seit ihrem Pensionsantritt vor fünf Jahren geht sie von Tür zu Tür und bittet im Namen der Caritas um eine kleine Spende. Die steuerlich absetzbare Spende unterstützt die Pfarrcaritas vor Ort in Prutz, aber auch Projekte außerhalb, jedoch bleiben sie in Österreich.

Martha Herbst sammelt seit fünf Jahren für die Caritas in Prutz. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Das sage ich immer dazu, dass ein Teil des Geldes im Ort bleibt, weil ich merke, dass die Prutzerinnen und Prutzer dann meist anders reagieren. Wenn sie wissen, dass nicht nur außerhalb das Geld zum Einsatz kommt, sondern auch vor Ort Menschen in akuter Not geholfen wird, dann spenden sie oft lieber",

erklärt Herbst auf dem Weg zum ersten Haus am heutigen Dienstag. Obwohl zweimal geklingelt wurde, blieb die Tür verschlossen. Davon lässt sich die erfahrene Haussammlerin aber nicht beirren:

"Ich gehe immer dreimal hin. Die meisten Leute müssen ja arbeiten und sind untertags nicht zu Hause. Dann probiere ich es eben später oder an einem anderen Tag wieder. Wenn gar niemand aufmacht, dann werfe ich einen Flyer in den Postkasten. Da können die Leute dann online etwas spenden, wenn sie wollen."

Wer nicht aufmacht, bekommt einen Flyer und kann dann entscheiden, wie und ob er oder sie spenden will. | Foto: Elisabeth Neuner
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Erfahrung macht die Meisterin

Die pensionierte Kindergartenassistentin übernahm die Sammelarbeit vor fünf Jahren auf Anfrage. Im Rahmen der Prutzer Frauenrunde wurde sie gefragt, ob sie Interesse daran hätte, für die Caritas ehrenamtlich zu sammeln. Erst sagte sie für ein Jahr zu, jetzt sind es schon fünf.

"Ich engagiere mich gerne im Ort. Ich bin in der Pfarre tätig und in der Frauenrunde. Letztens bin ich auch spontan als Begleitung für die Sternsingerkinder eingesprungen. Ich mache auch Besuchsdienste für ältere Damen. Da rede ich mit ihnen und leiste ihnen Gesellschaft",

berichtet Herbst. Das gegenseitige Zuhören liegt Martha Herbst am Herzen. Sie freue sich, wenn sie für jemanden da sein kann.
Mit der Zeit habe sie auch gelernt, wo es sich lohne, hinzugehen. Sie wisse bereits, wo sie nur einen Flyer einwerfen müsse und wo wirklich jemand gerne aufmachen und spenden würde.

"Am wichtigsten ist es, den Menschen mit Freundlichkeit zu begegnen, auch wenn sie oft grummelig die Tür öffnen. Wenn ich weiß, dass Kinder im Haus wohnen, bringe ich eine Kleinigkeit mit. Das bricht meist das Eis und die Leute tauen auf",

erklärt Herbst schmunzelnd.

Erfolgserlebnis

Beim zweiten Haus ist es dann geglückt. Emma Welti (Emmi genannt) öffnete die Tür. Sie wusste bereits Bescheid, als sie Martha Herbst vor der Tür sah. Flink füllte sie die Liste aus und holte ihre Geldbörse. Auf kurze Anfrage, ob ein Foto in Ordnung wäre, bejahte sie und lächelte in die Kamera.

Emma Welti spendet jedes Jahr für die Caritas. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Emma Welti spendet jedes Jahr für die Caritas.
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"Es ist immer nett, bei denen vorbeizuschauen, bei denen man weiß, dass sie gerne öffnen. Emmi ist so jemand. Natürlich ist es auch generell von Vorteil, wenn man viele in der Gemeinde kennt und nicht ganz fremd ist. Ich bin seit 40 Jahren in Prutz und bin gerne mitten im Geschehen",

erläutert Herbst auf dem Weg zum Gemeindeamt.
Negative Erlebnisse hat Herbst nicht wirklich.

"Einmal hat ein Mann wütend versucht, mich wegzuschicken. Er knallte mir die Tür vor der Nase zu. Geläutet hab ich trotzdem noch einmal. Er öffnete perplex und ich wünschte ihm noch einen schönen Tag und ging. Man darf sich das nicht zu Herzen gehen lassen. Einfach gelassen reagieren. Damit bezweckt man meistens mehr",

erinnert sich Martha Herbst zurück.

Schnelle Unterstützung für die, die es brauchen

Das Credo der Caritas "Wir helfen zusammen" bezieht sich auf die direkte Hilfe im Inland. Alle Spenden bleiben in Österreich und teils in der Gemeinde, in der gespendet wurde. Die Haussammlungen dauern den gesamten März an.

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