Mathias Schmid
Neuer Wirbel um Mathias Schmid Buch im Gange

Weiterer Wirbel um Mathias Schmid Buch. | Foto: Elisabeth Neuner
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Nach Absage der Mathias-Schmid-Gedächtnisausstellung Ausstellung auf Schloss Landeck gibt es einen neuen Wirbel um das Buch über Mathias Schmids Kunst und sein Schaffen von Ursula Marinelli und Sybille Moser-Ernst.

LANDECK. Der Konflikt bestünde zwischen den beiden Autorinnen - Sybille Moser-Ernst und Ursula Marinelli - und Erwin Cimarolli, Leiter des Mathias Schmid Museums. Es gehe um falsche Aussagen über das Museum und wie die beiden Autorinnen sich verhalten hätten. Zwei Stellungnahmen sollen Licht ins Dunkle bringen.

Erwin Cimarolli
An jenem 17. Juli 2021 waren die beiden Frauen in Begleitung von Sponsor Gerhard Gottstein, ein Ururenkel von Mathias Schmid, auf Besuch bei Erwin Cimarolli im Mathias Schmid Museum - bei freiem Eintritt.

Erwin Cimarolli über das Verhalten der beiden Autorinnen in seinem Museum. | Foto: Othmar Kolp
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Die wahre Absicht der Besuchergruppe habe er allerdings erst danach erkannt, schildert Museumsgründer Cimarolli. Moser-Ernst habe ihn „abgelenkt“ und in Gespräche verwickelt, „die mich nicht interessiert haben“. Währenddessen sei Marinelli mit einer Kamera von einem Mathias-Schmid-Gemälde zum nächsten geeilt, um Schnappschüsse zu machen. „Das war aber nicht ausgemacht“, habe er verwundert den Besuchern erklärt. Dass die „gestohlenen“ Abbildungen für ein Buchprojekt verwendet werden sollten, habe er erst später realisiert.

Bevorstehende Lesung in der Tyrolia Landeck am 31. Mai. | Foto: Elisabeth Neuner
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„Mir wurde dann gesagt, ein Profi-Fotograf müsse kommen, um die Schmid-Bilder zu fotografieren.“

Doch das lehnte Cimarolli ab, auch als mehrmals „von höherer Stelle“ wurde - für eine Erlaubnis zum Fotografieren. Hätten die Damen ihm ihr Vorhaben von Anfang an offen und ehrlich erklärt, hätte er das Abfotografieren erlaubt, versichert der Museumsleiter.

„Wer mich kennt, weiß, dass ich kooperativ bin. Gerade wenn es um die Würdigung der Künstlerpersönlichkeit Mathias Schmid geht. Aber krumme Touren mag ich nicht.“

In dem Buch schreiben die Autorinnen über eine „unerwartete und noch weniger zu verstehende Blockade durch den Inhaber und Leiter des privaten Mathias Schmid Museums in Ischgl, Erwin Cimarolli. Das hat uns ein Jahr Mehrarbeit gekostet“. Cimarolli wird „brüskierendes Verhalten“ vorgeworfen.

"Die Autorinnen vermitteln dem Leser/der Leserin den Eindruck, sie seien die ersten, die sich mit Mathias Schmid wissenschaftlich auseinandersetzen. Auch das stimmt nicht. Der renommierte deutsche Kunsthistoriker und Experte Horst Ludwig hat sich längst mit Schmid befasst, er war auch Berater des Mathias Schmid Museums",

so Cimarolli. Ernst Cimarolli meint abschließend:

"In Summe betreiben die Autorinnen eine Herabwürdigung des Mathias Schmid Museums."

Sybille Moser-Ernst und Ursula Marinelli sowie Gerhard Gottstein

Gerhard Gottstein, Ururenkel Mathias Schmids, erwiderte auf Cimarollis Aussagen:

Ururenkel Gerhard Gottstein erzählte seine Geschichte und wie das Buch entstand. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Bereits im Jahr 2020 hatte ich ein ausführliches Gespräch mit Herrn Cimarolli in meinem Büro in Imst. Ich habe ihm damals bereits über das in Arbeit befindliche Buch berichtet und ihm auch mitgeteilt, dass die Autorinnen natürlich auch über sein Museum berichten möchten und dass auch eine Auswahl von im Museum befindlichen Bildern und Skizzen abgebildet werden sollten. - Schon damals musste ich zu meiner Verwunderung zur Kenntnis nehmen, dass er nicht sonderlich begeistert war, und es gab auch viele Hindernisse, bis es den Autorinnen gelang, das Museum zu betreten. Dabei wurden mit der Zustimmung von Herrn Cimarolli einige Bilder und auch Details davon fotografiert, aber es wurde kein einziges dieser Fotos im gegenständlichen Buch verwendet, da Herr Cimarolli ja nach dem Besuch unverständlicherweise jede weitere Kommunikation verweigert hat und damit keine rechtliche Grundlage für eine Abbildung gegeben war.“

Sybille Moser-Ernst erinnert sich an die Situation:

Autorin Sybille Moser-Ernst zu den Aussagen Cimarollis. | Foto: Elisabeth Neuner
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„Es kostete ungefähr 1 Kalenderjahr Telefonate und einen Brief meinerseits, um die Zustimmung Erwin Cimarollis für einen Besuch des von ihm geführten Mathias-Schmid-Museums zu erreichen. Nach dem 17. Juli 2021 war noch brüskierender, dass Erwin Cimarolli gleichsam ein Hausverbot verhängte. Die Unterstellungen von Erwin Cimarolli und seine Wortwahl scheinen eine weitere Provokationsstufe zu sein, um Aufmerksamkeit für sich selbst zu bekommen.“

Ursula Marinelli, die fotografiert haben soll, entgegnet den Aussagen Cimarollis:

Co-Autorin Ursula Marinelli erklärt ihre Sichtweise der Situation. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Co-Autorin Ursula Marinelli erklärt ihre Sichtweise der Situation.
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„Für die Fotos, die von Ursula Marinelli gemacht wurden, hat sie Herrn Cimarolli um Erlaubnis gefragt und ihn darüber aufgeklärt, dass es sich dabei lediglich um Arbeitsfotos für den internen Gebrauch handelt, die nicht für eine Publikation bestimmt sind. Arbeitsfotos werden von Kunsthistorikern angefertigt, um sich die Objekte später in Erinnerung rufen zu können - da ihnen eben nicht jederzeit Zutritt zu den Bildern, die sie beschreiben sollen, gewährt wird. Herr Cimarolli wurde ebenso darauf hingewiesen, dass, sollte er einer Veröffentlichung seiner Bilder zustimmen, ein professioneller Fotograf seine Bilder fotografieren würde. 
Daraufhin hat Herr Cimarolli gemeint „und was habe ich dann davon? Ich muss ja auch etwas davon haben. Das muss ich mir erst überlegen.““

Weiterer Wirbel um Mathias Schmid Buch. | Foto: Elisabeth Neuner
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Lesung in der Tyrolia Landeck

Der Leser und die Leserin soll sich sein oder ihr eigenes Bild von dieser Kontroverse machen. Was stimmt und was nicht, können nur die beteiligten Personen wissen. Sicher ist, dass Mathias Schmid ein bedeutender und sozialkritischer Maler seiner Zeit war und seine Bilder bis heute zum Nachdenken anregen.
Eine Lesung in der Tyrolia in Landeck ist geplant.
Mittwoch, 31. Mai 2023, 19.00 Uhr
Tyrolia Buch Papier Landeck, Malser Straße 15

An diesem Abend können sich Interessierte ihr eigenes Bild machen.

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