Obstbau und Imkerei sind kein Widerspruch

Präsentierten die Erhebung: V. li. Stefan Nothdurfter, Andreas Tschöll, LHStv Josef Geisler, Martin Ennemoser und Norbert Prantner.
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STANZ (otko). "Ab 2007 hatten die Imker in der Region neben den Winterverlusten auch im Frühjahr stärkere Verluste bei den Flugbienen. Die Vermutung lag nahe, dass das Zusammentreffen mit den Spritzzeiten die Bienen schädigt", blickt der Zammer Norbert Prantner, Vizepräsident des Tiroler Bienenzuchtverbandes, zurück.
Zwei Jahre lang wurden in Stanz, Grins uns Pians Bienenvölker an verschiedenen Standorten genau beobachtet und ihre Entwicklung im Detail untersucht. Außerdem wurde der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kontrolliert. Gleichzeitig haben Imker und Obstbauern unter der fachlichen Beratung des Landes Erfolgsfaktoren zum höchstmöglichen Schutz der Bienen definiert. Im Untersuchungs­zeitraum (Frühjahr und Frühsommer 2014 und 2015) wurden aufgrund der Einhaltung aller vereinbarten Maßnahmen keine plötzlichen Bienenverluste festgestellt.

Einfache Maßnahmen

Projektleiter Andreas Tschöll vom Fachbereich landwirtschaftliches Versuchswesen, Boden- und Pflanzenschutz beim Land Tirol führte das Bienen-Monitoring durch. Um eine schädliche Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Bienen auszuschließen, sind neben der Verhinderung der Verfrachtung etwa durch Wind laut Tschöll vor allem drei Dinge wichtig: Die Ausbringung des Pflanzenschutzmittels erfolgt am besten abends außerhalb der Flugzeit der Bienen. Zum Zeitpunkt des Ausbringens sollten weder die Obstbäume noch Pflanzen im Unterbewuchs blühen. Deshalb wird der Unterbewuchs entweder entfernt oder gemulcht. Werden Pflanzenschutzmittel, die als bienenungefährlich eingestuft sind, kombiniert, kann es zu einer gegenteiligen Wirkung kommen. Deshalb sollte auf Mischungen verzichtet werden.

Kein Widerspruch

„Landwirtschaft und Bienenschutz sind kein Widerspruch. Obstbau und Imkerei sind gleichermaßen Nutznießer der Bienen. Bienenschutz liegt damit in beidseitigem Interesse“, bekräftigt LHStv Josef Geisler. Ist das gegenseitige Verständnis da und werden gewisse Spielregeln eingehalten, lassen sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Erhaltung von gesunden Bienenvölkern miteinander vereinbaren.
Voraussetzung für ein gedeihliches Miteinander von Obstbau und Imkerei sei eine sachgemäße Anwendung der Pflanzenschutzmittel, die Einhaltung der guten Pflanzenschutzpraxis und der Bestimmungen des integrierten Pflanzenschutzes sowie die Umsetzung einiger Vorsorgemaßnahmen zur Minimierung allfälliger Bienenschäden. „Das Tiroler Pflanzenschutzmittelgesetz enthält strenge Bienenschutzbestimmungen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber wie so oft in der Kommunikation“, so Geisler.

Gegenseitiges Verständnis

Für Stefan Nothdurfter, Obstbauer und Schnapsbrenner in Stanz, sind die nun vorliegenden Ergebnisse erfreulich: "Obstbau und Bienen ergänzen sich und der Bienenschutz ist für alle Produzenten wichtig. Es braucht aber auch das gegenseitige Verständnis. Zudem nimmt die gegenseitige Einschau Ängste."
„Die schlechte Entwicklung von Bienenvölkern kann vielfältige Ursachen haben und geht nicht immer automatisch auf das Konto der Landwirtschaft“, weiß der Imkermeister Martin Ennemoser. Bienenkrankheiten wie die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe oder die amerikanische Faulbrut stellen die größten Bedrohungen für die heimischen Bienenbestände dar.

Präsentierten die Erhebung: V. li. Stefan Nothdurfter, Andreas Tschöll, LHStv Josef Geisler, Martin Ennemoser und Norbert Prantner.
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