Sinfonische Blasmusik in Perfektion

Der dreifache Weltmeister aus Holland, die Königliche Harmonie Thorn und die Stadtmusikkapelle Landeck begeisterten beim Frühlingskonzert – Primavera 2011 im ausverkauften Stadtsaal Landeck.

Neben dem traditionellen „Music Project – Cäcilienkonzert“ veranstaltete die Stadtmusikkapelle Landeck zum zweiten Mal ein Frühlingskonzert gemeinsam mit einem internationalen spitzen Orchester unter dem klingenden Titel „Primavera“.

Bei einem Sektempfang, musikalisch umrahmt vom Ensemble „Brass Selection“, wurden die Besucher auf diesen außergewöhnlichen Konzertabend eingestimmt. Eröffnet wurde das Konzert von den holländischen Gästen. Bereits nach wenigen Akkorden wusste der Zuhörer welches Schwergewicht der sinfonischen Blasmusik auf der Bühne des Stadtsaales platzgenommen hatte. Neunzig Musiker unter Leitung von Norbert Nozy zeigten Blasmusik auf höchstem Niveau. Der zehnfache Holländische Meister und dreifache Weltmeister der höchsten Spielklasse begeisterte die Zuhörer im ausverkauften Stadtsaal mit einem Programm das in kompositorischer Qualität und musikalischem Anspruch wohl weit und breit nicht seinesgleichen findet. Werke wie Finlandia von Jean Sibelius, Poème Heroique von Frederik Devreese und Vetrate di Chiesa von Ottorino Respighi, das wohl zu den schwierigsten Werken der Blasorchesterszene zählt, wurden mit Standing Ovations belohnt. Mit zwei Zugaben wurden die Besucher in eine kurze Pause verabschiedet.

Man war gespannt auf das Konzert der Hausherren, der Stadtmusikkapelle Landeck. Eröffnet wurde der zweite Konzertteil mit der Festmusik der Stadt Wien von Richard Strauss. Keineswegs mussten sich die Landecker Musiker hinter den holländischen Gästen verstecken. In gewohnter Manier holte der Musikalische Leiter, Helmut Schmid alles aus seinen Musikern die mit einer überzeugenden Leistung und größter Musikalität diesen zweiten Teil musizierten. Als einer der großen Highlights des Frühlingskonzerts stand der Solist, Norbert Sailer, mit dem Concerto for Trumpet von Alexander Arutjunjan im Mittelpunkt. Ein technisch schwieriges Werk, für Solist und Orchester, mit allen Facetten und Klangfarben, vielen Rhythmus und Tempowechsel, wurde in Perfektion gemeistert. Wie schon so oft konnte Solist Norbert Sailer eine eindrucksvolle Demonstration seines Könnens abliefern. Großartig, das technische Zusammenspiel der Klarinetten und Flöten bei Symphonic Methamorphosis von Philip Sparke, bei dem sich wieder die enorme Wandlungsfähigkeit des Orchesters, die - gepaart mit einem ausgewogenen Orchesterklang, mit sauberer Technik und harmonischem Zusammenspiel - jeden Takt zu einem Klangerlebnis machte. Nach tosendem Applaus und Standing Ovations wurden die Zuhörer mit zwei Zugaben belohnt.

Die Stadtmusikkapelle Landeck zeigte einmal mehr, dass sie zu den top Blasorchestern des Landes zählt. Es war eines der besten, vielleicht sogar das bisher musikalisch herausragendste Blasorchesterkonzert, das da über die Bühne des Stadtsaales Landeck ging.