Ochsentaler Gletscher
Tourengeher unter schwierigsten Bedingungen geborgen

Bei widrigsten Wetterbedingungen musste die Bergrettung Partenen zu einem Einsatz auf den Ochsentaler Gletschr ausrücken.  | Foto: LPD Vorarlberg
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PARTENEN, GASCHURN, GALTÜR. Die Bergrettung Partenen musste am Sonntag einen verletzten Tourengeher vom Ochsentaler Gletscher bergen. Der 30-jährige Schweizer war rund 20 Meter abgestürzt. Der Einsatz dauerte unter schwierigsten Bedingungen mehrere Stunden.

20 Meter am Ochsentaler Gletscher abgestürzt

Am Vormittag des 21. März 2021 beabsichtigten ein 30- und ein 32-jähriger Schweizer von der Chamonna Tuoi Hütte in der Schweiz zum Piz Buin aufzusteigen und anschließend im Winterraum der Wiesbadener Hütte zu übernachten. Aufgrund des schlechten Wetters verzichteten sie allerdings auf eine Besteigung des Gipfels und fuhren um die Mittagszeit über den Ochsentaler Gletscher in Richtung Wiesbadener Hütte ab. Dabei fuhr der 30-Jährige mit seinem Splitboard voraus. Der 32-Jährige fuhr nur wenige Meter hinter seinem Freund. Zu dieser Zeit herrschten stark winterliche Bedingungen und sehr schlechte Sicht. Als sich die zwei Alpinisten im Bereich des Gletschertors befanden, stürzte der 30-Jährige über einen ca. 20 Meter hohen Felsabsatz und blieb schwer verletzt im Schnee liegen.

Bei widrigsten Wetterbedingungen musste die Bergrettung Partenen zu einem Einsatz auf den Ochsentaler Gletschr ausrücken.  | Foto: LPD Vorarlberg
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Schlechtes Wetter verhinderte Hubschrauberbergung

Sein Begleiter konnte seitlich des Felsens zum Verunglückten abfahren und setzte sofort einen Notruf ab. Da sie sich jedoch noch im Schweizer Mobilfunknetz befanden, wurde die REGA alarmiert. Der Notarzthubschrauber der REGA versuchte dann mit mehreren Anflügen zu dem Verletzten zu gelangen. Aufgrund des starken Nebels und des Schneefalls musste der Einsatz jedoch abgebrochen werden, weshalb die Bergrettung Partenen alarmiert wurde. Ein Voraustrupp der Bergrettung Partenen wurde unverzüglich mit der Vermuntbahn und dem Tunneltaxi auf die Bielerhöhe gebracht. Von dort aus stieg die Rettungsmannschaft mit Tourenski und Rettungsausrüstung zum Verletzten auf.
Zwischenzeitlich konnte vom Polizeihubschrauber Libelle ein Notarzt auf die Bielerhöhe geflogen werden, welcher von dort aus ebenfalls mit Tourenski zum Verunglückten aufstieg. Nach ca. zweistündigem Aufstieg konnten die Rettungskräfte gegen 16:30 Uhr den Verunfallten erreichen. Nach der notwendigsten Erstversorgung wurde gegen 17:00 Uhr der Abtransport des Verletzten mittels Akja begonnen.

Der Akja mit dem Verletzten wurde mittels "Mannschaftszug" und "Toter-Mann-Verankerung" unter mehreren Etappen hinaufgezogen.  | Foto: LPD Vorarlberg
  • Der Akja mit dem Verletzten wurde mittels "Mannschaftszug" und "Toter-Mann-Verankerung" unter mehreren Etappen hinaufgezogen.
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Schwerste körperliche Anstrengungen beim Abtransport

Unter schwersten körperlichen Anstrengungen und widrigsten Wetterverhältnissen erreichten die Bergretter bei einsetzender Dunkelheit das südliche Ufer des Silvretta Stausees. Um einen sicheren Abtransport entlang des westlichen Seeufers zu gewährleisten, mussten zunächst nochmals 50 Höhenmeter aufgestiegen werden. Dazu wurde der Akja mit dem Verletzten mittels "Mannschaftszug" und "Toter-Mann-Verankerung" unter mehreren Etappen hinaufgezogen. Anschließend musste entlang der steil abfallenden Uferböschung ein Weg ausgeschaufelt werden, da sonst kein Abtransport möglich gewesen wäre.
Gegen 19:40 Uhr konnte schließlich die Staumauer auf der Bieler Höhe erreicht werden. Dort wurde der Verletzte in ein Tunneltaxi verladen und zur Vermuntbahn gebracht. Gegen 20:50 Uhr konnte der Verletzte schließlich in Partenen an die Rettung übergeben werden, welche ihn zur weiteren Versorgung ins Landeskrankenhaus Feldkirch einlieferten.

Der verletzte 20-Jährige Schweizer Tourengeher konnte nach einem stundenlangen Einsatz ins LKH Feldkrich gebracht werden. | Foto: LPD Vorarlberg
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Einsatzkräfte bei der Bergung

Im Einsatz standen die Bergrettung Partenen mit 14 Bergrettern und zwei Bergretterinnen, die Bergrettung Gaschurn und St. Gallenkirch mit acht weiteren Bergrettern, Beamte der alpinen Einsatzgruppe Bludenz, der Rettungshubschrauber REGA sowie der Polizeihubschrauber "Libelle" und ein RTW der Rettung, sowie die Illwerke VKW. (Quelle: Polizei)

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