Alpinarium
Wanderausstellung "Täler in Flammen" zu Gast in Galtür

Am 24. Juni wird die Ausstellung "Täler in Flammen" im Alpinarium Galtür eröffnet.  | Foto: Lorenz Ronald Galtür
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Eine Ausstellung zu Krieg, Politik und Religion um Rätikon und Silvretta anno 1622 ist von 24. Juni bis 17. August zu Gast im Alpinarium Galtür. Bei der Vernissage findet auch der Vortrag "Krieg um die Silvretta" von Dr. Michael Kasper und Dr. Sophie Röder statt.

GALTÜR. Die Täler Paznaun, Montafon, Prättigau, Unterengadin sowie Walgau und Lichtenstein waren seit jeher nachbarschaftlich über Rätikon und Silvretta hinweg miteinander verbunden. Nicht immer spannungsfrei, aber doch lösungsorientiert hatten die Menschen gelernt, Konflikte zu bewältigen und Streitigkeiten beizulegen. Die Wanderausstellung "Täler in Flammen" spürt 400 Jahre später den Ereignissen und ihren Auswirkungen in den Regionen nach und beleuchtet auch die vielfältigen Erinnerungen an jene Jahre um 1622 und die damit verbundene Bildung von Sagen und Legenden. Die Ausstellung wird am 24. Juni um 19 Uhr mit dem Vortrag "Krieg um die Silvretta" von Dr. Kasper Michael und Dr. Sophie Röder im Alpinarium Galtür eröffnet.

Am 24. Juni wird die Ausstellung "Täler in Flammen" im Alpinarium Galtür eröffnet.  | Foto: Lorenz Ronald Galtür
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Zur Ausstellung

Um das Jahr 1622 wurden neue Konflikte von außen in die Region hereingetragen. Im Dreißigjährigen Krieg kämpften unter anderem die Habsburger gegen Frankreich um die Vormachtstellung in Europa. So gerieten die Täler an den Herrschaftsgrenzen mit ihren wichtigen Gebirgspässen ins Fadenkreuz der Großmächte und wurden zum Kriegsschauplatz. Die große Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten führte zu erbitterten Kämpfen südlich und westlich der Silvretta und begann mit der Besetzung Graubündens durch die Spanier und Österreicher. Als Alois Baldiron, Oberbefehlshaber der spanisch- habsburgischen Truppen im April 1622 die Ausübung des reformierten Glaubens verbat und die Einheimischen zum Besuch des katholischen Gottesdienstes zwingen wollte, kam es zum Aufstand im Prätigau. Innerhalb weniger Tage vertrieben die Aufständischen unter Rudolf von Salis und Jörg Jenatsch die Besatzungstruppen. Nach der Befreiung ihres Tales griffen die euphorischen Kämpfer auch gleich am 4. Juli 1622 über das Schlappiner Joch das benachbarte katholische Montafon an und drangen bis Vandans vor. Dort raubten sie ohne nennenswerte Gegenwehr hunderte Stück Vieh, plünderten die Häuser, erpressten eine hohe Brandschätzung, sowie das Gelöbnis dass die Montafoner in diesem Krieg nicht mehr gegen die Bündner kämpfen würden. Statt über den Futschöllpass zu ziehen und in den entscheidenden Kampf ums Engadin einzugreifen hat sich ein Haufen dieser Kriegsleute in Galtür mit Plündern aufgehalten. Sie fielen am Bartlmötag in Galtür feindlich ein, verbrannten die Pfarrkirche nebst den Glocken und 34 Häuser samt Stall und Stadl, raubten das angetroffene Vieh und stahlen alles was sie sonst noch fanden. Beim Brand der Kirche blieb das auf dem Hochaltar gestandene Muttergottesbild unversehrt und wurde von einem Bauern Namens Johann Mattle nach langem Suchen zur Freude aller aus der Asche herausgezogen. Hunger und Seuchen waren die Folgend er unmittelbaren Kriegsauswirkungen.

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