Weltjugendtag Rio 2013 - Reisebericht

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"Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern" ...

Der Weltjugendtag 2013, das wichtigste christliche Event für gläubige Jugendliche, ist in die Geschichte eingegangen. Rio de Janeiro war dieses Mal Schauplatz des Spektakels. Am 23. Juli wurde mit der feierlichen Eröffnungsmesse an der Copacabana gestartet.

Einblicke in eine andere Welt

Mit 20 Jugendlichen aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und einem Brasilianer war die Reisegruppe der Jungen Kirche Vorarlberg in Brasilien unterwegs. Die erste Woche verbrachten wir in Salvador, um an der Missionswoche teilzunehmen. In dieser Woche wurde der Weltjugendtag mit einer heimischen Pfarre vorgefeiert. So hatte auch die Vorarlberger Gruppe über eine Woche in einer Pfarre Salvadors gewohnt. Wir arbeiteten bei verschiedenen Projekten der Pfarre mit und bekamen so einen Einblick in den Alltag und die Lebensumstände in dieser riesengroßen Stadt.

Wahres wird real

Einige dieser Einblicke lösten bei den Jugendlichen nicht nur einen Kulturschock aus, sondern waren für alle sehr ernüchternd. Zu sehen, unter welch miserablen Umständen Millionen Menschen leben müssen und es teilweise selbst mit zu erleben, holte alle auf dem beinharten Boden der Realität. Eines der Projekte, bei dem die Gruppe mithalf, war das Kochen von Suppe. Diese wurde am Abend in einem der ärmsten Gegenden der Stadt an Kinder ausgeschenkt. Diese warteten bereits seit Stunden auf die Ankunft des Topfes. Mit Kübeln die die meisten Kinder in Österreich fürs Sandburgbauen benutzen transportierten sie das bisschen Suppe nach Hause um es mit ihren Familien zu teilen. „Es war erschreckend so etwas in Echt zu sehen und nicht nur im Fernseher. In den Nachrichten sind einem solche Berichte zu fern um sie wirklich begreifen zu können“, meinte Matthias Schranz aus Kauns dazu.

Vortrag von Kardinal Schönborn

Nach den Tagen in Salvador begann die 32-stündige Fahrt nach Rio de Janeiro. Über 2 Millionen Menschen haben sich zum Weltjugendtag angemeldet, zur Abschlussmesse mit Papst Franziskus waren ca. 3,7 Millionen Teilnehmer dabei. Mitten in diesem Chaos steckt die Junge-Kirche-Reisegruppe. Untergebracht waren wir in einer Gastfamilie, 2 Stunden von der Innenstadt, und eine vom Katechesenort entfernt. Die erste Katechese wurde von unserer Reisegruppe musikalisch umrahmt. Kardinal Schönborn war der Vortragende und hielt anschließend die Mittagsmessfeier. Thema seines Vortrags war „10 Gründe zur Hoffnung“. Es waren 10 richtig gute Argumente, die von der Liebe bis zur Jugend als Hoffnungsträger reichten. Seine Freude über die Anwesenheit der Vorarlberger tat er mit der typisch Vorarlbergerischen Begrüßung „Grüaß Gott alle metanand!“ kund.

Sprache und Herkunft spielen keine Rolle

Die Nachmittage wurden dann immer am Hauptort des Geschehens, Rios Innenstadt, verbracht. Unter strömendem Regen und Temperaturen um 14°C waren die Umstände für einen Weltjugendtag bis jetzt nicht gerade optimal. In dieser Millionenstadt herrscht Chaos. Dennoch sind die Jugendlichen aus aller Welt in Feierlaune. Menschen die sich nicht kennen, teilweise nicht einmal verstehen feiern, tanzen und lachen zusammen. Geschenke wechseln ihre Besitzer und es bildet sich eine wunderschöne, riesengroße Gemeinschaft.

Jesus und Papa Franziskus

Die Jugendlichen aus Vorarlberg konnten dieses Spektakel sogar von der Höhe aus betrachten. Wir statteten der legendären Jesusstatue auf dem Corcovado einen Besuch ab. Am Abend gab es die Möglichkeit beim Papstempfang und der anschließenden Messe dabei zu sein. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, Millionen Menschen zu sehen, die dem frischgebackenen Papst in seinem Papamobil zujubelten.

Eine Nacht auf der Copacabana

Nicht anders war das große Finale, mit dem einzigen Unterschied, dass sich die Zahl der Zuschauer verdoppelt hat. Bereits am Mittag starteten die ersten der Millionen Menschen, die den 10 km langen Pilgerweg entlang gingen. Unvorstellbar riesige Menschenmassen bewegten sich im Schritttempo durch die Innenstadt Rios zur Copacabana. An dem sonst ruhigen Strand übernahm das Chaos die Überhand. Die heißbegehrten Plätze vor den Leinwänden waren bereits am frühen Nachmittag voll, denn dort wurde die Vigil mit Papst Franziskus, der Hauptteil des Weltjugendtags übertragen. Die anschließende Übernachtung unter dem Sternenhimmel mit Millionen Gleichgesinnten war für viele ein Highlight. „Die Vigil, das gemeinsame Übernachten und Feiern, sowie die morgendliche Abschlussmesse, das sind die Teile die den eigentlichen Weltjugendtag ausmachen“, berichtet Matthias Schranz. Außerdem verkündete Papst Franziskus am Sonntagmorgen das Gastgeberland für den Weltjugendtag 2016, was die Polen in Freudengeschrei ausbrechen ließ. Der nächste Weltjugendtag wird nämlich in Krakau stattfinden.

Tiroler mittendrin

Matthias ist Teil der zwanzigköpfigen Gruppe aus Vorarlberg, die nach Brasilien gereist ist um beim Weltjugendtag dabei zu sein. Bereits eine Woche vor Beginn des Events sind sie bei der Missionswoche in Salvador dabei gewesen, um dort bei diversen sozialen Projekten mitzuhelfen und einen Einblick in die Lebensumstände in einer Favela zu bekommen. Nach dem Weltjugendtag, haben wir noch eine Woche in Buzios verbracht, um das gemeinsam erlebte Abenteuer ausklingen zu lassen.

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