WELTKLIMAVERÄNDERUNG
WELTKLIMAVERÄNDERUNG – TEIL 4: FORTSETZUNG GLOBAL DENKEN und LOKAL HANDELN – EU- und WELTPOLITISCHER HANDLUNGSBEDARF IST MIT VERSCHMUTZUNGSZERTIFIKATE DRINGEND GEGEBEN!

Alte Antriebstechnik hat zwar nostalgischen Touch, ist jedoch eine CO2- Schleuder. | Foto: © by Ing. Günter Kramarcsik
  • Alte Antriebstechnik hat zwar nostalgischen Touch, ist jedoch eine CO2- Schleuder.
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Welche Rolle die Stromerzeugung in Sachen Klimawandel spielt, dürfte aus den vorigen 3 Teilen erkennbar geworden sein. Lokal gesehen ist also jede auch nur kleine Maßnahme zur Reduktion des CO2- Ausstoßes zu begrüßen. Ein 3 MW- Windgenerator (Windrad) bringt bei wirtschaftlicher Mindestwindhöffigkeit jährlich mind. ca. 3.900 Tonnen (oder mehr*) an CO2- Einsparungen. Für die VENET- WEA würden bei 4 solchen Windgeneratoren sich eine jährliche CO2- Einsparung von ca. 15.600 Tonnen pro Jahr ergeben!

*In Österreich ist der derzeitige Durchschnitt immerhin bei 4.350 Tonnen/Jahr + je einem 3 MW- Generator. Obige Einsparungsmenge von 3.900 Tonnen/Jahr ist von mir eher im unteren Bereich angenommen.

Die Einsparungsanteile der Venet- WEA sind in im Promillebereich der österreichweiten Einsparung an CO2- Ausstoß durch die österreichische Windkraftenergie. Zwar hat man mit 0,6% Einsparungsanteil lokal gehandelt, aber global gesehen gibt es sicher auch an die 100 solcher kleiner Windparks und dann steigert sich das Einsparpotential um das 100- fache von der VENET- WEA! In Tirol dürften etwa 10 ähnlicher Anlagen wie am Venet möglich sein und damit dürfte der Tiroler Anteil zw. 6% bis 10% von der österreichischen CO2- Einsparung infolge Windkraft betragen!

Für jede Überschreitung der CO2- Grenze nach dem Kyoto- Abkommen müssten mindestens über 20€/Tonne CO2 + Jahr (der Maximalpreis war sogar mal bei 30€) an Strafe bezahlt werden, wenn die vorgegebenen Reduktionsziele nicht erreicht werden. Die Alternative ist, dass man sich ersatzweise im Zertifikathandel die notwendigen Ersatzzertifikate kauft. Diese sind derzeit um knapp 5€/Tonne leider viel zu billig zu haben!

Österreich müsste somit für die nicht eingesparten CO2- Mengen bei Wegfall der bisherigen Windenergie (CO2- Einsparung 2,6 Mio. Tonnen/Jahr) immerhin jährlich mind. 13 Mio. € pro Jahr, oder wenn keine Zertifikate im Überschuss verfügbar wären, sogar mehr als 52 Mio. € an „Strafe“ für die Kyoto- Zielverfehlung zahlen!

Der Anteil diesbezüglicher Strafzahlungen oder Ersatzeinkäufe von CO2- Zertifikate von der Venetbahn würde somit mind. 78.000€ oder maximal mehr als 312.000€ betragen! Wenn auch die Umweltverschmutzungsreduktion durch die VENET- WEA nur im Promillebereich liegt, so sieht man jedoch an dieser „Steuer“, dass der Beitrag der VENET- WEA nicht klein ist!

Global gesehen muss jedoch die EU- und Weltpolitik umdenken, denn der freie Markt regelt die Preise und der Preisverfall der Zertifikate von ursprünglich 30€ pro Tonne CO2- Ausstoß auf nun mehr knapp unter 5€ fördert nicht die Zielsetzung zur Reduktion der Treibhausgase, da die Verschmutzungsrechte nun viel zu billig zu haben sind!

Je mehr an sauberer Energie erzeugt wird, umso mehr wird das Angebot für Verschmutzungsrechte größer und damit werden diese Zertifikate umso billiger! Ursache ist, dass mit Abschaltung eines Kohlekraftwerks wegen sauber erzeugter Ersatzenergie sich diese Treibhausgase im Zertifikathandel nicht reduzieren, sondern im Gegenteil dazu führt, dass diese frei gewordenen Verschmutzungsrechte nun als Zertifikate für weitere Verschmutzungen anderenorts im Handel angeboten werden können. Ein Kohlekraftwerk ist zum Beispiel der größte CO2- Emittent unter allen fossilen Energieerzeugern! Leider schlägt aus dieser Regelung ein viel sauberer Energieerzeuger praktisch kein Kapital, weil einem Gaskraftwerk mit seinem viel geringeren CO2- Ausstoß nicht so hohe Verschmutzungsrechte eingeräumt werden, wie dies dem Kohlekraftwerk eingeräumt wurde! Damit können andere und auch neu gegründete Verschmutzer sich billig diese Verschmutzungsrechte erwerben und damit wird die Reduktion von Treibhausgasen stark eingebremst.

Dieser Zertifikathandel gehört deshalb dringend novelliert! Ein still gelegter Umweltverschmutzer sollte seine Rechte nicht behalten können und sie sollten mit Betriebsende auch automatisch verloren gehen! Wenn das gelingt, dann wird die Tonne Verschmutzungsrechte wieder teurer und damit wird der Anreiz zu Energieeinsparungen als auch der Umstieg auf saubere Energie gefördert! Eigentlich logisch oder nicht? Für mich logisch aber scheinbar nicht für unsere Politiker! Eine solche Regelung würde ich auch unter global denken verstehen und die VENET- WEA wäre dazu eine lokale Handlung! Immerhin würde die VENET- WEA ihren Eigenenergiebedarf im Wert von ca. 200.000€ auch aus eigener sauberer Energieerzeugung decken können!

Nachtrag per 16.11.2021:
In der Zwischenzeit (nach 8 Jahre) hat sich der Energiebedarf der Venet Seilbahn AG wegen weiterer Zusatzinvestitionen verdoppelt und liegt nun bei rund 400.000 €. Auch dieser Energiebedarf könnte noch locker von den eigenen Windkrafträder abgedeckt werden. Ein wesentlicher Teil der eigenen Betriebskosten der Bahn könnte somit auf Null gedrückt werden und würde mit einem Schlag das Betriebsergebnis um diesen Betrag verbessern!

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