100.000 Euro von Stadt

LANDECK (otko). Der Bezirksmuseumsverein sitzt auf einem Schuldenberg von rund 380.000 Euro. Kulturlandesrätin Beate Palfrader hat dem Verein 250.000 Euro sowie die Jahresförderungen 2011 und 2012 in Aussicht gestellt, dies aber an Bedingungen geknüpft - die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet.

Eine Bedingung betrifft auch die Stadt Landeck, die nochmals 100.000 Euro zuschießen soll. Damit wäre der Verein schuldenfrei und ein Neustart möglich. Zudem forderte LR Palfrader auch einen Wechsel in der Vereins-Geschäftsführung. Diese Vorgabe der Landesrätin führte bei der letzten Gemeinderatssitzung zu heftigen Wortgefechten.

Bgm. Engelbert Stenico verwies darauf, dass er als Vorstandsmitglied des Museumsvereins gegen diese Forderung gestimmt hat. "Ich halte diese Bedingung für unverschämt und für unmenschlich", betonte Stenico. Seiner Meinung nach hätte das Land noch andere Möglichkeiten gehabt.

"Es lässt sich nicht alles schönreden", entgegnete Vizebgm. Herbert Mayer (ÖVP). Zudem forderte Mayer, dass der Verein einen Teil der 100.000 Euro im Wege einer Subventionskürzung übernehmen soll.

Von Seiten der SPÖ-Fraktion wurde dann LR Palfrader heftig kritisiert. "Für mich ist die Politik am Ende", meinte GR Richard Rainalter. GR Monika Rotter sprach von "Kopfgeld" und SPÖ-Vizegbm. Manfred Jenewein sieht darin "ein unmoralisches Angebot nahe der Erpressung". Für Stadtrat Hubert Niederbacher ist Evi Lunger ein Bauernopfer. ÖVP-GR Jakob Egg ist zwar froh über den Zuschuss, kritisierte aber den Eingriff in den Verein. "Wir wollen das Geld nicht", so Ahmet Demir (Grüne). Kein Kommentar kam von der FPÖ.

Von SPÖ-Seite wurde die Rolle der ÖVP-Mandatare Thomas Hittler und Hansjörg Unterhuber hinterfragt, die Vereins-Funktionen inne hatten.

Die 100.000 Euro für den Museumsverein wurden mit drei Gegenstimmen - eine ÖVP und zwei SPÖ - genehmigt.