Die Genehmigung polarisiert

Der 2.811 Meter hohe Piz Val Gronda soll 2013 mit einer Pendelbahn erschlossen werden. | Foto: Alpenverein
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ISCHGL (otko). Umweltreferent LHStv. Hannes Gschwentner hat die Erschließung des Piz Val Gronda nach einem fast drei Jahrzehnte langen Hickhack genehmigt - die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet.
Die Grünen wollen die Entscheidung neu überdenken. "Die Tinte unter dem Bescheid für die Erschließung des Piz Val Gronda ist noch nicht einmal trocken. Und schon geben die Ischgler Seilbahner zu, dass der Bescheid unter Vorspiegelung
falscher Tatsachen erwirkt wurde." Der Hauptgrund für den Liftbau seien die Tiefschnee-Abfahrten ins Fimbatal, erklärte Hannes Parth in einem Zeitungsinterview. "Im Bescheid für den Lift steht genau das Gegenteil. Dort heißt es sogar, dass mit baulichen Maßnahmen verhindert werden muss, dass von der Bergstation über den Nordrücken und ins Fimbatal abgefahren wird. Das war eine der Grundvoraussetzungen für die Genehmigung. Der Bescheid wurde also auf falschen Grundlagen erstellt und muss zurückgenommen werden", verweist Mair.
Silvrettaseilbahn-Vorstand Hannes Parth weist die Kritik zurück. "Wir halten uns an den Bescheid und machen alles so, wie es drin steht. Es wird dort keine Piste präpariert. Die Grünen sagen hier aufgrund fehlender Ortskenntnisse die Unwahrheit", betont Parth. Zudem könne jeder Gast Tiefschnee fahren, wo er will.
Alpenvereine bestürzt
Kritik kommt auch vom Oesterreichischen Alpenverein (OeAV) und Deutschen Alpenverein (DAV): Den Piz Val Gronda "zur Zerstörung freizugeben" sei eine Ohrfeige für all jene, die mit ihrer wissenschaftlichen Expertise, der Erfahrung in der Alpinen Raumordnung und Alpenkonvention zur fachlichen Untermauerung des einmaligen Schutzstatus beigetragen haben.
Die von den Alpenvereinen geleistete Arbeit wird mit dieser Politik keinesfalls honoriert und die bisher in Ansätzen gemeinsam getragene Alpine Raumordnung regelrecht konterkariert.
Die Beschlussbegründung sei zudem fadenscheinig sowie nicht nachvollziehbar und stellt einen sichtbaren Kniefall vor der Seilbahnlobby dar. Dabei nimmt die Zahl der Schiläufer im Hauptmarkt Deutschland ohnehin dramatisch weiter ab.

Keine Naturzerstörer

Kein Verständnis für den Rundumschlag des OeAV und des DAV hat der Obmann der Tiroler Seilbahnen, Franz Hörl: "Der erzielte Kompromiss nimmt auf die Besonderheiten der Geologie, Fauna und Flora Rücksicht.“
Hörl fordert den DAV auf, die Heidelberger-Hütte endlich auf einen umweltgerechten Standard zu bringen oder sie an die Ischgler Seilbahnen zu übergeben, die sie gerne mustergültig sanieren würden.

Der 2.811 Meter hohe Piz Val Gronda soll 2013 mit einer Pendelbahn erschlossen werden. | Foto: Alpenverein
Foto: Alpenverein, Fachabt. Raumplanung-Naturschutz
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