Kaunertalausbau: Gegen Zurufe von außen
LA Ernst kritisiert doppeltes Spiel beim Kraftwerksprojekt. TVB-Obmann Falkner gegen Einmischung.
KAUNERTAL (otko). Das Kaunertal-Kraftwerk soll um 1,1 zu einer Kraftwerksgruppe ausgebaut werden - die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet. Die betroffenen Gemeinden wünschen sich großzügige Ausgleichsmaßnahmen. Auch von Seiten der Betroffenen gibt es Wünsche und Forderungen.
Der TVB Tiroler Oberland/Kaunertal hat in seiner Sitzung vom 23.Mai einen umfassenden Wunschkatalog an die Landespolitik bzw. TIWAG vorgelegt. Wünsche für eine lawinensichere Zufahrt, eine Öffnung der Straße bis zum Fernergries, eine Erschließung der Weißseespitze, eine Liftverbindung nach Fendels oder der Ausbau des Kaunertalcenters werden darin genannt.
LA Bernhard Ernst (Liste Fritz) stellte beim Juni-Landtag eine schriftliche Anfrage betreffend "Projekt Kaunertalkraftwerk: Soll die Zustimmung der Bevölkerung gekauft werden?" an den LH und Tourismuslandesrat Günther Platter. Darin listete Klubobmann Ernst den Katalog des TVB auf und forderte konkrete Antworten.
In der schriftlichen Antwort von LH Platter heißt es, dass der Wunschkatalog des TVB Tiroler Oberland in dieser Form gar nicht bekannt ist.
"Damit sind die touristischen Wunsch-Seifenblasen geplatzt", verweist Ernst. "Angeblich macht Platter den Verantwortlichen vor Ort immer wieder Hoffnungen, das eine oder andere Projekt umzusetzen. Ich finde dieses doppelte Spiel unappetitlich", spricht Ernst Klartext. Ein weiteres Problem sieht Ernst auch darin, dass die TIWAG als Aktiengesellschaft nicht beliebig Geld für betriebsfremde Projekte ausgeben darf.
Auf die Kritik angesprochen verweist das Büro des Landeshauptmanns auf den laufenden und umfassenden Bürgerbeteiligungsprozess, der gemeinsam mit dem Land Tirol gestartet wurde. Dort werden sämtliche Wünsche und Forderungen abgehandelt. Das LA-21 Projekt "Bürgerbeteiligung Ausbau Wasserkraft" wird unter anderem vom Land mitfinanziert. "Viele der angesprochenen Projekte wurden und werden vor Ort immer wieder artikuliert, so auch im Zusammenhang mit dem geplanten Kraftwerksprojekt", betont Platter in seiner Antwort. "Vielfach handelt es sich auch um Projekte, die unabhängig vom angesprochenen Kraftwerksprojekt seit langer Zeit verfolgt werden", so Platter abschließend.
TVB-Obmann Armin Falkner sieht den Wunschkatalog als Diskussionsgrundlage für den laufenden Prozess. "Es gibt Gespräche mit Land und TIWAG. Es ist klar, dass der LH vor dem Ende der ernsthaften Verhandlungen dazu keine Stellung abgibt", meint Falkner. "Wir lassen uns aber nicht von einzelnen politischen Oppositionsgruppen für ihr politisches Kleingeld missbrauchen", so Falkner.
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