Kraftwerk Sanna: Zams entscheidet

Kraftwerk Sanna: Auch in Zams ist das 90 Mio. Euro Projekt umstritten.
  • Kraftwerk Sanna: Auch in Zams ist das 90 Mio. Euro Projekt umstritten.
  • hochgeladen von Othmar Kolp

ZAMS (otko). In der Oktober-Sitzung des Gemeinderates wurde der Antrag von Georg Steinwender (AZL) bereits im November über die Beteiligung der Gemeinde Zams am Sanna-Kraftwerk abzustimmen noch mehrheitlich abgelehnt – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Vergangenen Montag nahm die Opposition einen neuen Anlauf für eine Abstimmung. In einem Antrag, der von den acht Mandataren der SPÖ, der Allgemeinen Zammer Liste und der FPÖ unterschrieben wurde, wurde die Beratung und Beschlussfassung über eine Beteiligung für die Dezember-Sitzung gefordert. Die Abstimmung über den Antrag ging sogar mit neun zu sechs Stimmen aus, da auch Norbert Wolf (ÖVP) dafür stimmte. "Nach Anhörung der Kraftwerksgegner haben wir alle Fakten am Tisch und wir sollten jetzt abstimmen", erklärte Gemeindevorstand Herbert Frank (SPÖ), der den Antrag eingebracht hatte.
Bgm. Siegmund Geiger wies nochmals darauf hin, dass die Option der Gemeinden für die Kraftwerksbeteiligung bis Mitte 2015 läuft und er eine Abstimmung im neuen Jahr präferieren würde. Vizebgm. Josef Reheis (ÖVP) und Gemeindevorstand Christian Kohler (ÖVP) plädierten dafür, aufgrund des anstehenden Budgetbeschlusses die Abstimmung auf Jänner/Februar zu verschieben.

Nein zeichnet sich ab

Für die anstehende Abstimmung zeichnet sich aber eine mehrheitliche Ablehnung einer Kraftwerksbeteiligung ab. FPÖ-Gemeinderat Mathias Venier verweist auf das finanzielle Risiko: "Wir haben bereits eine Beteiligung im Stanzertal und es ist nicht die ureigenste Aufgabe einer Gemeinde. Neben den Auswirkungen auf das Landschaftsbild hat das Projekt auch Auswirkungen auf den Tourismus und die Ökologie."
Auch die SPÖ-Fraktion lehnt eine Beteiligung ab. "Wir sind uns einig, dass wir dagegen stimmen. Die Rentabilität ist nicht so rosig. Die Gemeinde hat andere Sachen zu tun und zahlreiche Projekte stehen an", betont SP-Chef Armin Rudig.
"Ich wurde von der Infra nicht überzeugt und wir haben mit der Kraftwerksbeteiligung bereits ein Risiko. Unsere Fraktion war immer schon kritisch gegenüber dem Projekt", erklärt Georg Steinwender (AZL)

Eigene Infoveranstaltung

Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung wurde dann beschlossen eine weitere Infoveranstaltung durchzuführen. Bisher wurden nur die Vertreter des Kraftwerksplaners Infra in den Gemeinderat eingeladen, um dort ihr Projekt zu präsentieren. Die Mehrheit der Mandatare wollte aber auch die Kraftwerksgegner hören, um sich ein umfassendes Bild für die anstehende Abstimmung zu machen. Für den 25. November wurde Finanzexperte Alois Pircher geladen. Auch die Rechtsvertreter der Gemeinden erläuterten den Vertrag.
Rafter und Fischer wurden hingegen nicht eingeladen. Rafting-Sprecher Günter Kramarcsik hat nun für den 4. Dezember im Hotel Jägerhof (Beginn 19.30 Uhr) eine eigene öffentliche Infoveranstaltung angekündigt. "Dort stellen wir uns den noch offenen Fragen der Gemeinderäte", so Kramarcsik.

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