Landeck sagt Ja zum Spar-Projekt

Eine klare Gemeinderats-Mehrheit aus ÖVP und SPÖ stimmte für das Spar-Projekt.
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LANDECK (otko). Die Firma Spar prüft derzeit ein Projekt für einen Eurospar-Markt und Hervis Sport/Mode-Markt auf dem Areal des Pendlerparkplatzes in Landeck. So gut wie fix ist jedenfalls, dass der bisherige Spar-Markt in der Malser Straße zugesperrt werden soll. Die Pläne sorgten bereits im Vorfeld für kontroversielle Diskussionen – die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet.
Vergangenen Donnerstag fiel nun nach einer rund eineinhalbstündigen und teils emotionalen Debatte ein eindeutiges Votum im Landecker Gemeinderat. Auch die MitarbeiterInnen des Spar-Marktes in der Innenstadt sowie die Vertreter des Bürgerforums, das gegen das Projekt mobilgemacht hatte, verfolgten die Sitzung. 16 Mandatare (ÖVP und SPÖ) stimmten für die Grundsatzentscheidung für das umstrittene Spar-Projekt. Die drei Gegenstimmen kamen von der FPÖ und den Grünen. „Ich freue mich über die positive Entscheidung und bedanke mich bei den Gemeinderäten für die Zustimmung,“ so Dr. Christof Rissbacher, SPAR-Geschäftsführer für Tirol & Salzburg, in einer ersten Reaktion am Freitag.

Neue Arbeitsplätze

Stadtrat Thomas Hittler (ÖVP), Obmann des Planungsausschusses, berichtete am Anfang der Diskussion nochmals, dass der Ausschuss das "wichtige Projekt" in mehreren Sitzungen eingehend diskutiert und befürwortet hat. Nun müsste die Stadtgemeinde die notwendigen rechtlichen Beschlüsse fassen. Derzeit läuft auch ein Baulandumlegeverfahren am Pendlerparkplatz. "Einige Institutionen und Personen haben im Vorfeld nur versucht das Projekt zu verhindern und zu denuzieren. Das Niveau, dass hier dem seriösen Projektwerber, der 50 Arbeitsplätze schafft, entgegen gebracht wurde ist beschämend und nicht in Ordnung", rechnete Hittler mit den Kritikern ab.
Bgm. Dr. Wolfgang Jörg (ÖVP)rechtfertigte nochmals seinen Schritt, warum er das Thema Spar bei der Juni-Sitzung kurzfristig von der Tagesordnung genommen hat. "Ich wollte nochmals eine interne Konfrontation aller Beteiligten haben. Dazu habe ich alle an einen runden Tisch eingeladen", so Jörg. Heftige Kritik an der Diskussion der vergangenen Wochen und an den sogenannten "Verhinderern" kam auch vom Stadtoberhaupt: "Bis dato habe ich mit allen fair und korrekt gearbeitet. Anstatt gegenseitiger Vorwürfe und Unterstellungen braucht es schlussendlich trotzdem einen gewissen Umgang und keine Mafiamethoden."
Vizebgm. Manfred Jenewein (SPÖ) ist jedenfalls froh, dass Spar in Landeck bleiben will und nicht nach Zams oder Grins abwandert. "Für die Pacht des Pendlerparkplatzes zahlt die Stadt noch 15 Jahre lang jährlich 85.000 Euro. Wenn alles so bleibt wie es ist, zahlen wir für einige wenige Parkplätze viel Geld", argumentierte Jenewein.

Großes Überangebot

FPÖ-Stadtrat Roland König verwies auf das Örtliche Raumordnungskonzept von 2003: "Dort ist der Pendlerparkplatz für eine gewerbliche und industrielle Nutzung festgeschrieben worden. Ein zusätzlicher Lebensmittelhändler darf aufgrund der hohen Dichte nicht zugelassen werden", betonte König seine Ablehnung. GR Ahmet Demir (Grüne) meinte, dass ein Überangebot im Stadtteil Bruggen vorherrsche. Zudem fehle die Verkehrsanbindung für Fußgänger und Radfahrer dorthin.

"Sind nicht korrupt"

Für heftige Reaktionen bei der Gemeinderatssitzung sorgte auch die Studie der Firma ecostra, die vom Planungsausschuss in Auftrag gegeben und von der Firma Spar bezahlt wurde. Vergangene Woche ist dazu bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft eine Anzeige des Landecker Unternehmers Gerhard Walser eingegangen. "In der Studie steht eindeutig drin, dass die Stadt der Auftraggeber ist und die Kosten von Spar getragen werden. Dies wurde klar kommuniziert. Das Gutachten dient in keinster Weise dazu das Spar-Projekt zu rechtfertigen", betonte Stadtrat Hittler. Auch Bgm. Jörg wies die Vorwürfe zurück: "Wir haben nichts mit Korruption zu tun. Unterschiedliche Meinungen sind okay, aber solch eine Anzeige hat niemand von uns verdient." GR Demier plädierte dafür, die Studien-Kosten von 20.000 Euro an Spar zurückzubezahlen. "Das wäre ein Schuldeingeständnis", lehnte Jörg ab.

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