Vielseitige Themen beim Pressegespräch in der Landwirtschaftskammer
Monz: "Allgemein kein schlechtes Jahr für Landwirtschaft"

Bauernbundobmann LHSTv. Josef Geisler und Bezirksbauernobmann Elmar Monz (v.l.) luden zum Pressegespräch in die Landwirstchaftskammer Landeck. | Foto: Schwarz
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LANDECK (das). Am Montag, den 26. November fand im Bezirk Landeck die traditionelle Herbstkonferenz des Tiroler Bauernbundes statt. Über 170 Bauern aus dem ganzen Bezirk folgten der Einladung von Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler und Bezirksbauernobmann Elmar Monz in den Gemeindesaal nach Schönwies. Im Vorfeld wurde bei einem Pressegespräch in der Landwirtschaftskammer die vielseitigen Themen der Landwirtschaft im Bezirk beleuchtet.

Extremester Bergbauernbezirk

Elmar Monz skizzierte zunächst die Besonderheiten des Bezirkes: „Wir sind der extremste Bergbauernbezirk in ganz Österreich, durchschnittlich halten unsere Bauern 4-5 Kühe und über 90% unserer Betriebe werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.“ Die Herausforderungen, mit denen die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Bezirk konfrontiert ist, sind unterschiedlich: „Zunächst zeigt uns die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass wir zunehmend mit Klimaveränderungen konfrontiert sind. Wir werden uns überlegen müssen, wie wir den Ertrag mehrschnittiger Wiesen in Zukunft sichern können“, so Monz. Bereits Mitte Dezember findet deswegen an der Bezirkslandwirtschaftskammer ein Expertengespräch zum Thema Bewässerung statt. „Wir müssen genau prüfen, wo sich solche Anlagen lohnen. Auch wenn es Zuschüsse für solche Anlagen gibt, ist das Investitionsvolumen für den einzelnen Bauern natürlich enorm, sollte jedoch den Ertrag für mehrere Generationen sichern“, so der Bezirksbauernobmann. Durchschnittlich spricht man von 10.000 Euro pro Hektar bewässerter Wiese.

Almen wichtig für uns alle

Ein weiteres Thema, das die Bauern im Bezirk beschäftigt, ist die Bewirtschaftung der Almen. „Es muss uns gelingen möglichst viel Vieh auf unseren Almen zu halten. Nur so bewahren wir unseren Bezirk vor Verbuschung und damit einhergehend sichern wir so unsere Täler vor Naturgefahren und erhalten unsere Berge auch für die touristische Nutzung attraktiv“, schildert Monz. „Es darf nicht sein, dass Auflagen, bürokratische Hürden und der finanzielle Mehraufwand, unsere Bauern irgendwann einmal vom Almabtrieb abhalten. Die Folgen wären für die ganze Bevölkerung fatal“, so Monz.

Regionalität stärken

Bauernbundobmann LHSTv. Josef Geisler schilderte noch ganz andere Herausforderungen, die auf die heimische Landwirtschaft zukommen. „Auf EU-Ebene kämpfen wir gerade intensiv um den Erhalt der Agrargelder für die Berglandwirtschaft. Auch wenn wir mit Bund und Land starke Mitstreiter haben, darf es nicht sein, dass Agrarkonzerne nach dem Brexit als Sieger aus der Gemeinsamen Agrarpolitik hervorgehen und die Gelder bei den Bergbauernfamilien und beim ländlichen Raum eingespart werden. Dafür machen wir uns stark. Unsere Zukunft sind unsere Bauernfamilien.“ Auch in Sachen Wolf sieht Geisler nur eine Lösung in der europaweiten Senkung des Schutzstatus: „Wir haben in Europa über 30.000 Wölfe, die mit der sogenannten FFH-Richtlinie in der EU den höchsten Schutzstatus genießen. Ich fordere ganz klar eine Senkung dieses Status. In unserem landwirtwirtschaftlich und touristisch intensiv gentutzen Alpenraum hat der Wolf keinen Platz.“

Ein sehr wichtiges Thema, das Geisler seit Jahren intensiv verfolgt, ist die Stärkung der Regionalität. „Es muss uns noch besser gelingen, die Kreisläufe vor Ort zu schließen und unsere hochwertigen heimischen Erzeugnisse am Markt direkt vor unsrer Haustür noch besser zu verkaufen. Dazu müssen wir aber unsere Hausaufgaben machen. Wir haben es in den vergangenen Jahren gelernt, unsere Produkte marktgerechter anzubieten. Das bedeutet, dass wir bei Menge, Verpackung etc. sehr viel getan haben, um am Markt noch präsenter und attraktiver zu sein. Hier in Landeck haben wir die sogenannte Modellregion zur Stärkung der Regionalität und Bündelung von Angebot und Nachfrage eingerichtet. Wir hoffen, dass Landeck in diesem Bereich zu einem Vorbild für andere Bezirke in Tirol werden kann“, so Geisler abschließend.

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