Prutz: Konsens in Agrarfrage

Bgm. Walter Gaim tritt beim Thema Agrar für den Erhalt des Dorffriedens ein. | Foto: Archiv
  • Bgm. Walter Gaim tritt beim Thema Agrar für den Erhalt des Dorffriedens ein.
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Der Bescheid der Agrarbehörde I. Instanz vom 6. Februar 2012 betreffend der Agrargemeinschaft Prutz sorgt für einen Aufschrei. Im Bescheid werden keinerlei Rücklagen erwähnt, die der Gemeinde zustehen würden. Zusätzlich wurde der "Überling" für die Gemeinde mit 22 Prozent der Waldeinnahmen fixiert.

LA Hans-Peter Bock sieht die Gemeinde um ihren Substanzwert gebracht: "Wenn der Tiroler Gemeindeverbandspräsident dafür die Bezeichnung Schande verwendet, kann ich ihm nicht widersprechen." Für Bock hat das Mantra, dass die höchstgerichtlichen Erkenntnisse ziel gerecht umgesetzt werden, nach den jüngsten "Skandalbescheiden" den letzten Funken an Glaubwürdigkeit verloren.

Der Prutzer Bürgermeister Walter Gaim sieht den Bescheid aber in anderem Lichte und wehrt sich gegen Zurufe von außen, insbesondere aus dem Ötztal. "Von einer Rücklage ist nicht mehr viel da. Damit wurde das Genossenschaftsgebäude gekauft", betont Gaim. Bisher herrschte in Prutz ein gutes Einvernehmen zwischen der Agrar und der Gemeinde. Wichtig ist für das Gemeindeoberhaupt, dass es sich um eine Gemeindegutsagrar handelt. Damit steht der Gemeinde auch die Substanz zu. "Mit den 22 Prozent wurde die alte Regelung übernommen und wir sind damit als Gemeinde zufrieden", betont Gaim.

Ein Problem sieht der Prutzer Bürgermeister aber im so genannten "Jagdpachtschilling". Dieser wird wohl zu 99,9 Prozent den Gemeinden zufallen. "Mit dem Wegfall der Jagdpacht ist die Agrar tot und wir müssen sie finanziell stützen. Mit den bisherigen 78 Prozent überleben sie gerade", verweist Gaim.

Bisher wurden in der Gemeinde alles Beschlüsse einstimmig gefasst. "Mir ist ein gutes Einvernehmen und eine funktionierende Dorfgemeinschaft wichtiger als der Streit um einigte Tausend Euro. Erreichen tut man nichts, das haben wir beim GKI gesehen", stellt Gaim klar.

Kommentar von Othmar Kolp:
Agrarstreit und kein Ende in Sicht

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