Sommerbelebung: 2,46 Millionen Euro für den Venet

Venet AG: 2,46 Millionen sollen bis 2023 investiert werden.
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LANDECK (otko). Der Landecker Gemeinderat befasste sich vergangenen Donnerstag mit dem 2,46 Mio. Euro schweren Investitionspaket für die Attraktivierung des Sommerangebots am Landecker und Zammer Hausberg. Dadurch soll eine weitere Frequenzsteigerung für die Venet Bergbahnen AG erreicht werden. Nach einer emotionalen Debatte beschloss der Gemeinderat das Investitionsprogramm, das über fünf Jahre läuft. Zustimmung dafür gab es lediglich von den zwölf ÖVP-Mandataren. Die Opposition (SPÖ, FPÖ, Grüne) votierte geschlossen dagegen.
Zu Beginn der Diskussion gab der neue Venet-Vorstand Werner Millinger einen Einblick in die geplanten Investitionen. "Wir sind am Venet in einer Nische und können uns nur dort bewegen. Die Seilbahnen sind ihrem Alter entsprechend technisch in einem guten Zustand und wir sind auch personell gut aufgestellt. Wir brauchen aber eine Steigerung von 30 Prozent damit die bestehenden Anlagen ausgelastet sind", erläuterte Millinger.
Bis 2023 soll daher in die Belebung des Sommerangebots in Etappen kräftig investiert werden. Für 1,4 Millionen Euro soll eine "Rollbob"-Bahn vom Krahberg nach Zams errichtet werden. Laut Millinger ist diese Rodelbahn auf zwei Schienen geländeangepasst und die Besucher gleiten 80 Zentimeter über dem Boden ins Tal. Auch zwei Steilkurven sind geplant, wobei dort die Schwerkraft über 2 G steigt. "Mit dieser Bahn, die das ganze Jahr betrieben werden kann, haben wir dann ein Alleinstellungsmerkmal", betonte Millinger. Weitere geplante Investitionen sind ein Flowtrail, der mit jedem Rad befahrbar ist, auf der Südseite (315.000 Euro) sowie die Mountains Carts (Dreiradler; 134.000 Euro). Bei der Bergstation soll ein Pump Track (40.000 Euro) gebaut werden. Geplant ist auch der Ausbau des Tobi Wegs (156.000 Euro), die Errichtung eines Bewegungs- und Themenparks (85.000 Euro) sowie eines Observatoriums am Krahberg (150.000 Euro). Mit einem Hofladen an der Berg- und Talstation (35.000 Euro) soll Lust auf regionale Schmankerln gemacht werden. Schließlich soll mit einer Photovoltaikanlage für 150.000 Euro Strom für den Eigenverbrauch produziert werden. Binnen acht Jahren soll sich das Investitionspaket rechnen.

Kein Businessplan

FPÖ-Stadtrat Roland König begründete seine Ablehnung damit, dass kein detaillierter Businessplan vorgelegt wurde, der versprochen worden sei. In eine ähnliche Kerbe schlug auch die SPÖ. "Ich bin bei aller Euphorie misstrauisch und unsere Fraktion würde das Projekt gerne unterstützen. Was kostet der Betrieb und was bringt er für Einnahmen? Nur mit den vorliegenden Unterlagen tun wir uns schwer den 600.000 Euro, die die Stadtgemeinde Landeck für das Investitonspaket zusteuern muss, zuzustimmen", argumentierte SPÖ-Fraktionschef Manfred Jenewein.
Der Grüne GR Ahmet Demir hatte Sorge, dass Vorstand Millinger die Venet Bergbahnen AG noch vor Umsetzung des Paktes wieder verlassen könnte.

Kein "weiterwursteln"

Venet-Aufsichtsratvorsitzender Vizebgm. Thomas Hittler konterte, dass das Zusperren und Abtragen der Anlagen 10 Millionen Euro kosten würde. "Wir können so weiterwursteln wie bisher oder wir investieren etwas. Viele Stakeholder helfen zusammen. Der Venet wird nie eine Cashcow, aber wir bringen ihn in die Lage, dass wir leben können."
Stadtchef Wolfgang Jörg meinte, dass etwas für die Belebung getan werden müsse, sonst sei es "ein Sterben auf Raten".

Venet AG: 2,46 Millionen sollen bis 2023 investiert werden.
Neo-Vorstand Werner Millinger präsentierte dem Landecker Gemeinderat die Investitionen. | Foto: Tamerl
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