Sparbuch-Geheimnis gelüftet

Die Causa Raich-Kaunertal nehmen aktuell verschiedene Kontroll- und Justizorgane kritisch unter die Lupe.

KAUNERTAL (tani). Die Korruptionsstaatsanwaltschaft prüft ob der Fall des Amtsmissbrauchs vorliegt. Der Landesrechnungshof untersucht den Verdacht auf politische Korruption und Parteienfinanzierung durch die Tiwag. Der Überprüfungsausschuss des Kaunertaler Gemeinderates prüfte das im Zuge der Pensionierung des Amtsleiters aufgetauchte Sparbuch mit Sponsorgeldern.

Obmann Gerhard Larcher bestätigte, dass sich der Kontostand auf 2.569 Euro beläuft. Die kolportierten Zahlen in diesem Zusammenhang möchte er nicht kommentieren. Larcher: „Ich will nicht, dass der Gemeinderat über die Medien die Zahlen erfährt“. Er sage nur, dass das Sparbuch seit 2004 besteht und es auf dieses Einzahlungen von verschiedenen Sponsoren gibt. „Darunter ist auch die Tiwag“. Aber mit dem Wahlkampf habe das nicht zu tun. „Der Kontostand ist seit 15. Februar 2010 unverändert“, erklärte Larcher und er fügte hinzu: „Alles ist nachvollziehbar. Das Geld ist ausschließlich für Sport- und Kulturveranstaltungen wie Seniorenweltcup und Gletscherkaiser verwendet worden“. Nicht in Ordnung sei, dass das Sparbuch nicht offiziell geführt worden sei. „Es ist doch Gemeindegeld“.

In die gleiche Kerbe schlägt Werner Gfall (Liste Lebenswertes Kaunertal): „Es ist alles nachvollziehbar. Es ist aber nicht okay wie die Verteilung gehandhabt wurde. Manche Vereine genossen einen Sonderstatus. Und geschehen ist das alles ohne Beschlüsse“.

Geht es nach dem Überprüfungsausschuss wird das Sparbuch aufgelöst und das Geld in die Gemeindekasse überführt. Das entscheidet der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung.