Stadt kauft den Pendlerparkplatz

Vizebgm. Thomas Hittler präsentierte das Verhandlungsergebnis.
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LANDECK (otko). Unter dem etwas unscheinbaren Tagesordnungspunkt 6 fasste der Landecker Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einen weitreichenden Beschluss. Seit 23 Jahren gibt es in Landeck den Pendlerparkplatz, den die Stadtgemeinde Landeck auf 40 Jahre gepachtet hat. Einer Miete von 90.000 Euro im Jahr für die Nutzung stehen aber nur Einnahmen zwischen 4.000 und 5.000 Euro gegenüber. Der Pachtvertrag mit der Donau Realitäten GmbH läuft aber noch bis ins Jahr 2033.
"Heute beschließen wir einen Meilenstein für Landeck. Nach 70 Terminen erwerben wir mit dem Pendlerparkplatz Eigentum an einem strategisch wichtigen Platz in der Stadt. Zugleich kommen wir aus dem leidlichen Vertrag heraus", frohlockte Planungsstadtrat Vizebgm. Thomas Hittler bei der Präsentation des Verhandlungsergebnisses.
Die Donau Realitäten GmbH, eine Tochter der Donau Chemie AG, hat laut Hittler dem Verkauf bereits schriftlich zugestimmt. Insgesamt erwirbt die Stadtgemeinde 7.250 Quadratmeter. Neben dem Pendlerparkplatz samt Zufahrtsstraße beinhaltet das Grundkauf-Paket noch ein Grundstück nördlich des TIWAG-Geländes, wo derzeit noch drei Wohnhäuser stehen, diese sollen abgerissen werden.
Für eine sinnvolle Ausformung der Grundstücke wurde mit der TIWAG ein flächengleicher Grundtausch vorbesprochen und auch deren schriftliche Zustimmung liege vor.

Einstimmiger Beschluss

"Alle Rahmenbedingungen sind auf Schiene und sämtliche Verhandlungen sind äußerst fair verlaufen. Wir sind die Verpflichtungen des Pendlerparkplatzes los. Solch eine Chance auf Grunderwerb bekommt man in 100 Jahren nur einmal. Gleichzeitig bekommt die Stadtgemeinde an solch einem strategisch wichtigen Platz ein Mitsprachrecht bei der Entwicklung", betonte Hittler.
Auch Bgm. Dr. Wolfgang Jörg lobte das vorliegende Ergebnis: "Mit den 90.000 Euro Pachtzins können wir leicht ein Darlehen zum Ankauf bedienen. Für die restlichen 17 Jahre müssten wir immerhin noch 1,7 Mio. Euro Pacht zahlen. Der Grunderwerb ist eine tolle Sache für die Stadt. Thomas hat hier großartig gearbeitet."
Einzig SPÖ-GR Manfred Jenewein schloss sich dem Applaus für Stadtrat Hittler nicht an. "Wir sind uns grundsätzlich einig, dass es vernünftig ist, wenn der Preis passt", so Jenewein. In der öffentlichen Sitzung wollte Vizebgm. Hittler den Preis für den Grundkauf aber nicht nennen.
Schließlich wurde der Grundsatzbeschluss für den Ankauf vom Gemeinderat aber einstimmig gefasst.

Umstrittenes Projekt

Gleichzeitig wurde auch einstimmig die Einstellung des Baulandumlegeverfahrens in diesem Bereich beschlossen. "Eine Weiterverfolgung ist nicht mehr sinnvoll und wenn wir die Grundstücke kaufen, müssen wir das Verfahren zurücknehmen", erklärte Hittler den Gemeinderäten. Dieser Formalakt sei notwendig und bereits mit dem Land Tirol vorakkordiert. Neuigkeiten gab es auch zum umstrittenen Spar-/Hervisprojekt, das auf dem Pendlerparkplatz geplant war. "Das Projekt liegt derzeit auf Eis, da sich Spar nicht mit einem privaten Grundeigentümer einigen konnte. Eine kleinere Variante wird aber nicht umgesetzt. Ein anders Grundstück wird gesucht", so Hittler.

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