Regional und nachhaltig
Die Sennerei Grins - gelebte Tradition

- Johannes Schwaighofer (Direktor Landarbeiterkammer Tirol), Käserin Theresa Köberl und Daniel Nigg (Sennerei Grins)
- Foto: Kristina Oettl
- hochgeladen von Thomas Seelos
Die Sennerei Grins ist ein Stück Tiroler Geschichte: Sie wurde 1868 gegründet und gilt als älteste Molkereigenossenschaft des Landes.
GRINS. Die Bedeutung der Sennerei für das Dorf ist bis heute ungebrochen. Als Grins im Jahr 1945 fast vollständig niederbrannte – samt dem Sennereigebäude –, nahm man den Betrieb umgehend in einer „Notsennerei“ wieder auf. Heute befindet sich der Betrieb im Besitz der Gemeindegutsagrargemeinschaft.
Um die 120.000 Kilogramm Milch werden jährlich verarbeitet – geliefert von etwa 20 bäuerlichen Betrieben aus Grins, Pians, Landeck und Tobadill. Gearbeitet wird von November bis Anfang Juni.
Die Anlieferung der Milch erfolgt durch die Landwirte, oft zweimal täglich. So sparen sich die Höfe teure Kühltechnik. Im Käsekeller reifen verschiedene Sorten: halbfetter und vollfetter Sennereikäse, runde Weichkäse und der traditionelle Tiroler Graukäse. Dazu kommen Frischkäse, Butter und Joghurt in diversen Geschmacksrichtungen.
Das Sennerei-Team besteht derzeit aus Theresa Köberl und Jonas Wolf, sie kümmern sich um die gesamte Produktion. Unterstützt werden sie von den Funktionären der Genossenschaft, die etwa die Abrechnung oder Reinigungsarbeiten übernehmen.
Die Milchlieferanten erhalten 63 Cent pro Kilogramm Milch. Um die hohe Qualität zu sichern, werden monatlich drei Proben von jedem Betrieb zur Analyse nach Rotholz geschickt. Die Nachfrage nach den Produkten ist groß: Viele Hotels holen den Käse direkt in der Sennerei ab, ebenso nutzen zahlreiche Privatkunden den Direktverkauf – jeweils dienstags und samstags von 9 bis 11 Uhr. Auch im Dorfladen „Ladali“ sind die Produkte erhältlich.

- Theresa Köberl präsentiert einen Teil der erstklassige Produkte.
- Foto: Kristina Oettl
- hochgeladen von Thomas Seelos
Theresa Köberl – Käserin mit Leidenschaft
Theresa Köberl stammt aus Oberösterreich und hat die fünfjährige Landwirtschaftliche Fachschule in St. Florian abgeschlossen. Die Begeisterung für die Sennereiarbeit entfachte sie bei Sommern auf der Alm, wo sie als Sennerin tätig war. Später arbeitete sie in St. Anton am Arlberg. Dort sprach sie Daniel Nigg, Geschäftsführer der Sennerei Grins, auf eine mögliche Mitarbeit an – und seither ist sie Teil des Teams.
Der Alltag in der Sennerei ist körperlich fordernd:
„Ein Laib Käse wiegt zwischen drei und dreieinhalb Kilo – da hebt man pro Tag mehrere Tonnen“,
sagt sie. Sie wohnt direkt über der Sennerei in einer Dienstwohnung. Ein typischer Arbeitstag beginnt um 7 Uhr. Zuerst werden die Anlagen vorbereitet, die Milch wird in den Kessel gepumpt. Nach dem Zentrifugieren – z. B. für die Graukäseherstellung – ist das Käsen gegen 11 Uhr abgeschlossen. Danach folgt die Pflegearbeit: Vorreifen, Käse schmieren, Butter herstellen (etwa alle zwei Tage) sowie Reinigung der Formen und Schläuche. In den ersten zehn Tagen wird jeder Laib täglich geschmiert, danach alle zwei Tage.
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