"Niemand gräbt Raftern das Wasser ab"

Für die TIWAG ist der Kraftwerksbau und der Raftingsport vereinbar. | Foto: Perktold
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BEZIRK. Die Oberländer Raftingunternehmen werden Ende der Wocheihre Fordeurngen und ihre Haltung zu den geplanten Großkraftwerken der TIWAG darlegen. Beits am Dienstag betonte der Landesenergieversorger in einer Aussendung, dass den Raftern niemand das Wasser abgrabe.
TIWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer verweist darin auzf einen intensiven Dialog mit dem Raftingverband und sieht keine Unvereinbarkeit zwischen Kraftwerksbau und Raftingsport.
Die TIWAG hat in den letzten Jahren mehrere Projekte für einen ökologisch vertretbaren und nachhaltigen Ausbau der heimischen Wasserkraft vorgelegt. Diese Projekte – insbesondere im Tiroler Oberland – sollen Tirol stromautonom machen und sind ein gewichtiger Beitrag zur Energiewende.
Unter dem Motto „Dialog und Begegnung“ informiert die TIWAG seit Jahren die Gemeinden, die Bevölkerung und die verschiedenen Interessengruppen über den Stand der Projektentwicklungen. „Ziel ist, die unterschiedlichen Interessen auszugleichen und letztlich ausgewogene Gesamtlösungen zu erreichen, von denen alle Beteiligten einen Nutzen haben“, betont Wallnöfer.

Gemeinsame Arbeitsgruppe

Wallnöfer: „Die TIWAG weiß um die Bedeutung eines starken Tourismus in Tirol. Die TIWAG kennt auch den hohen Stellenwert des Raftingsportes am oberen Inn und an der Ötztaler Ache. Daher stehen wir bereits seit Oktober 2011 mit dem Tiroler Raftingverband in Kontakt und haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, die absehbaren Auswirkungen unserer Kraftwerksprojekte auf die Wasserführung in den wichtigen Raftingstrecken z.B. am Inn (Imster Schlucht) und an der Ötztaler Ache vorab zu ermitteln. Sodann sollen Maßnahmen ergriffen werden, die die Ausübung des Raftingsportes weiterhin ermöglichen. Das wollen wir!“

Flankierende Maßnahmen

Die Rafting-Saison dauert von Mitte Mai bis Ende September. TIWAG-Projektleiter DI Wolfgang Stroppa erläutert: „Da im Juni, Juli und August die Wasserführung auch nach Kraftwerkserrichtung ausreichend ist, geht es um die Randzeiten im Mai und September. Der geplante Ausbau des Speicherkraftwerkes Sellrain-Silz wird keine nennenswerten Auswirkungen auf die Ötztaler Ache haben. Im Gegenteil wird der vorgesehene Umbau bei der Wehranlage Brunau die Ausübung des Raftingsportes erleichtern, weil die Boote künftig ohne Ausstieg passieren können.“
Spürbar hingegen wird die geplante Überleitung der Venter und Gurgler Ache für den Ausbau des Kaunertal-Kraftwerkes sein. Deshalb prüft die TIWAG hiefür eine Reihe flankierender Maßnahmen, etwa die Finanzierung kleinerer Rafting-Boote mit geringerem Tiefgang und besserer Manövrierfähigkeit.

Niemand gräbt Raftern das Wasser ab

Ganz wichtig für den Raftingsport sei auch, dass dessen Interessen im Zuge des UVP-Bewilligungsverfahrens berücksichtigt werden. Wallnöfer: „Schon allein deshalb ist sichergestellt, dass niemand dem Raftingsport das Wasser abgraben wird.“ Zudem macht der TIWAG-Vorstandsvorsitzende darauf aufmerksam, dass es noch viele Jahre dauere, bis alle Kraftwerke am Netz sein werden: „Da bleibt noch genug Zeit zum Feinjustieren aller nützlichen Maßnahmen für einen florierenden Wassersport.“

Wünsche des Raftingverbandes berücksichtigt

Während der Raftingsaisonen in den Jahren 2012, 2013 und 2014 wurden und werden gemeinsam bzw. in Abstimmung mit dem Raftingverband folgende Aktivitäten durchgeführt:
- Befragungen von Rafting-Gästen hinsichtlich ihrer Motivation und ihrer Erlebniserwartung; Auswertung und Analyse der Ergebnisse bezugnehmend auf die unterschiedlichen Abflussverhältnisse
- Befahrungen der Gewässer und Beurteilung der unterschiedlichen Abflussverhältnisse
- Kartierungen und Benennung der Schlüsselstellen mit Fotodokumentation
- Einbindung eines Sachverständigen für Wildwassersport zur fachkundigen Bearbeitung des Themengebietes
- Direkte Gespräche mit einzelnen Rafting-Unternehmen
Wallnöfer: „Entsprechend den Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit werden ausreichende Rahmenbedingungen auch für die künftige Ausübung des Raftingsportes im Tiroler Oberland sichergestellt.“

Lesen Sie dazu auch den Artikel: Todesstoß für den Raftingsport?

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