Radweg-Projekt sorgt für dicke Luft

Diskussion um Radweg Via Claudia Augusta verursacht dicke Luft im Obergricht.

OBERGRICHT (tani). Neue zugkräftige Projekte sieht der TVB Tiroler Oberland als wichtigen Baustein in der Zukunftsstrategie, um im verschärften Wettbewerb der Destinationen bestehen zu können. Paroli bieten will man mit einer breiten Palette an Infrastruktur-Projekten wie Klettereldorado Kaunertal, Walderlebnis- und Lehrplatz Ochsenbühel, Naturerlebnispark mit Sommerrodelbahn beim Rieder Badesee und Mehrzweckzentrum Schloss Siegmundsried. Die Pläne enthalten auch den Lückenschluss des Radwegs Via Claudia Augusta zwischen Prutz und Nauders. Das erfordert einiges an Geldaufwand. Zur Finanzierung wurde von der TVB-Vollversammlung die Ortstaxe um 10 bzw. 20 Cent erhöht.

Realisierungsreif bis 2011
Die Beschlussfassung (842:97 Stimmen) erfolgte unter dem Vorbehalt, dass das Projektpaket bis 2011 realisierungsreif ist.

Dicke Luft herrscht zwischen TVB-Obmann Markus Raich und Bgm. Robert Mair. Der Nauderer Dorfchef sieht sich von Raich zu Unrecht kritisiert: Er, so Mair, sei kein Gegner des Radweges. „Ich will nur, dass der Nauderer Bürgermeister, wer immer es ist, abgesichert ist”. Insbesondere die Fragen bezüglich der Finanzierung, Sicherheit und Erhaltung des Weges (Abräumung etc.) will Mair im Vorfeld abgeklärt haben.

Kofler zeigt Verständnis
Helmut Kofler, Projektplaner und Bürgermeister von Tösens, zeigt Verständnis für Mair und besänftigt: „Es ist klar, dass den Bürgermeister der Standortgemeinde hieraus keine Haftung treffen kann”.

Diese Frage sei in einem Aufwaschen mit der Gründung des Erhaltungsvereines – ihn sollen die Gemeinden entlang der Strecke und der TVB Tiroler Oberland bilden - vertraglich zu regeln. „Der Verein ist für die laufende Sicherheit und Erhaltung zuständig”, erklärte Kofler, der darauf verwies, dass auf die Sicherheit bereits in der Planungsphase großes Augenmerk gelegt worden sei. „Wir sind nicht blauäugig. Die Trassenführung im sensiblen Streckenbereich von Pfunds nach Nauders ist mit den Experten des Landes Tirol vorbesprochen worden”, versicherte Kofler. Das bestätigte Ing. Martin Aschaber, Vorstand der Abteilung Brücken- und Tunnelbau. Kurze Nachbemerkung: „Das Projekt ist nicht ganz billig”.

Zur Sache
Projekt ausfinanziert

Die von Ing. Aschbaer abgesprochenen hohen Projektkosten bereiten Bgm. Helmut Kofler kein Kopfzerbrechen mehr.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6,8 Mio. Euro. Insgesamt kann mit Förderungen (über EU-Interreg-Programme) von 5,1 Mio. Euro gerechnet werden. Bleibt ein Rest von 1,7 Millionen, den der TVB Tiroler Oberland und die Gemeinden je zur Hälfte aufbringen. Die Gemeinden Pfunds und Nauders fassten den notwendigen Beschluss bereits. „Die anderen vier Gemeinden werden das noch vor der Gemeinderatswahl erledigen”, weiß Bgm. Helmut Kofler.

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