Tiroler Lebensmittelhandel spendet Kakao für die Kinder von Tschernobyl

Gremialobmann Marcus Wörle, Bruno Tauderer vom Verein „Tirol hilft den Kindern von Tschernobyl“ und Fachgruppen-Geschäftsführer Stefan Wanner (v. l.) übergaben Schuldirektorin Tatjana Ksendzikova den Kakao. | Foto: WKT
  • Gremialobmann Marcus Wörle, Bruno Tauderer vom Verein „Tirol hilft den Kindern von Tschernobyl“ und Fachgruppen-Geschäftsführer Stefan Wanner (v. l.) übergaben Schuldirektorin Tatjana Ksendzikova den Kakao.
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BEZIRK. 27 Jahre liegt der Atomreaktorunfall von Tschernobyl in der Ukraine mittlerweile zurück. Die Menschen und besonders die Kinder, die in der stark verstrahlten Zone leben, haben aber nach wie vor massiv unter den Auswirkungen der Katastrophe zu leiden. Unter anderem führt der Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln zu einem steten Kaliummangel. Dieser wiederum schwächt das Immunsystem und kann in weiterer Folge Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe, Muskelschwäche, Darmträgheit, Verstopfung, Blähungen sowie Herzrhythmusstörungen hervorrufen. „Ein geeignetes Mittel diesen Kaliummangel zu bekämpfen ist Kakao – das Lebensmittel mit dem höchsten Kaliumgehalt“, weiß Bruno Tauderer, Mitglied des Vereins „Tirol hilft den Kindern von Tschernobyl“, und ergänzt: „Deshalb liefern wir seit Jahren immer wieder große Mengen an Kakao in die verstrahlten Gebiete, um den betroffenen Kindern damit zu helfen.“
Unterstützung bekommt der Verein dabei vom Gremium des Tiroler Lebensmittelhandels, der eine halbe Tonne Kakao für die nächste Lieferung zur Verfügung stellt. „Wenn man weiß, mit welchen gesundheitlichen Problemen die Menschen in den kontaminierten Regionen zu kämpfen haben, dann relativiert sich im eigenen Bereich vieles. Wir sind daher froh, mit dieser Spende einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können, damit wenigstens die Leiden einiger Kinder gelindert werden“, meinte Marcus Wörle, der Obmann des Tiroler Lebensmittelhandels.
105 Kinder aus der Tschernobyl-Region sind zurzeit mit zehn Betreuern auf Erholungsurlaub in Tirol. Sie bleiben drei Wochen lang hier und nehmen den Kakao mit nach Hause. Dort ist es Aufgabe der jeweiligen Schule, dass die Kinder regelmäßig ihren Kakao trinken. „Am 1. September beginnt die Schule wieder. Da bei uns alle Lebensmittel radioaktiv verstrahlt sind, wird der Kakao mit Wasser angemacht und die Schüler bekommen ihn in der großen Pause zum Trinken“, erklärt Schuldirektorin Tatjana Ksendzikova aus Velikiestrelki und ergänzt: „Einen Monat lang bekommen die Kinder Kakao, im Monat darauf dann Pektin. Pektin fördert die Ausscheidung der Radioaktivität und ist für die Gesundheit der Schüler auch sehr wichtig.“

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