Weichen gestellt für Venet Bahnen

Die Mehrheit der Zammer Gemeinderäte stimmte in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung für die Erhaltung des Zammer Hausberges.

Auf Antrag von Vorstand und Aufsichtsrat der Venet Bergbahnen AG stimmte der Gemeinderat für keinen Abbau von einzelnen Anlagen auf dem Venet (11:4), für die vollständige Erhaltung des Sommer- und des Winterbetriebes (14:1) und für die Finanzierung des nicht bedeckten Betriebsabgangs für fünf Jahre (12:3). In einer Zahlungsaufstellung erläuterte der Zammer Dorfchef Siggi Geiger einen Betriebsabgang der Bergbahnen AG im laufenden Geschäftsjahr von rund 550.000 Euro. Ein Teil des Abgangs ist durch Geldmittel der drei Hauptaktionäre gedeckt - der nicht bedeckte Betriebsabgang beläuft sich in Summe auf 400.000 Euro jährlich. Mit einem Aufteilungsschlüssel zwischen Zams und Landeck von 45:55 wird die Übernahme des Betriebsabgang aufgesplittert. Der TVB Tirol West hat als drittgrößter Aktionär den Venet Bergbahnen zugesagt sich mit einer Zehn-Prozent-Deckelung am Betriebsabgang für Investitionen zu beteiligen.

„Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden um den derzeitigen Umsatz zu erhalten“, appellierte Bgm. Geiger an den Gemeinderat. Sowohl Umsatz als auch Frequenz am Venet, so Geiger, müssen aufrecht bleiben. Mit der Sesselvermarktung (bisher 18 Sessel als Werbeflächen verkauft), mit den Ausfallszahlungen an die Grundeigentümer am Venet (bisher bekundeten 14 Eigentümer den Verzicht - und teilweisen Verzicht- ihrer Zahlungen für fünf Jahre) und mit einem sogenannten „Low-Budget-Hotel“, das in Summe 100 günstige Schlafstellen am Venet schafft, sollen die Abgänge eine Steigerung erfahren, hofft Geiger. „Jeder Cent und Euro hilft dem Venet und den Hauptaktionären“, erklärt Geiger weiter.

Ein Gegenantrag wurde von der Allgemeinen Zammer Liste (AZL) eingebracht, der allerdings nicht zur Abstimmung kam. GR Georg Steinwender schlug vor den Venet für ein Jahr zu unterstützen - allerdings mit der Möglichkeit auf Verlängerung für weitere zwei Jahre, unter der Voraussetzung, dass bestimmte Auflagen erfüllt werden (im Besonderen die Informationspflicht von Vorstand und Aufsichtsrat an die Venet-Eigentümer). Steinwender begründete die Auflagen des Antrags auch insofern, dass die Zahlen über die Investitionen am Venet in der Vergangenheit nie gestimmt hätten. „Die Geldgeber sind die Gemeinden und die sollen die Kontrolle haben“, appelliert Steinwender.

FP-Mandatar NR Mathias Venier stellte die derzeitige Situation am Venet einem „Scherbenhaufen“ gleich. Es müssten Experten in der Venet-Betriebsleitung installiert werden, appellierte Venier. In den Augen von Vizebgm. Josef Reheis sei der Venet immer wieder eine Spielwiese gewesen um „politisches Kleingeld zu verdienen“. Der erste Schritt in eine andere Richtung müsse jetzt gemacht werden, betonte Reheis.

Die nächsten Vorhaben des Venet-Vorstandes, so Geiger, seien die Verträge für die Sesselvermarktung sowie die Verträge für die Ausfallszahlungen der Grundeigentümer aufzusetzen. Ebenso soll ein Venet-Geschäftsführer installiert werden, der nicht mehr ganztägig angestellt ist, erklärt Geiger.

Der Landecker Gemeinderat stimmte für eine Finanzierung des Betriebsabgangs lediglich für drei Jahre. Da die Gemeinde Landeck Hauptaktionär der Venet AG ist, sei nun ein Abänderungsbeschluss nötig, der im Zammer GR wieder debattiert werde, so Geiger.

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