50 bewegte Jahre für die Venetbahn

Manfred Jenewein hat in seinem Buch 50 bewegte Jahr der Venetseilbahn dargestellt.
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LANDECK/ZAMS/FLIEß (otko). Generationen von Wintersportlern haben im Skigebiet Venet ihre Schwünge gezogen. Bei der Eröffnung vor 50 Jahren war  die Venetbahn die erst vierte Seilbahn im Bezirk. Vor 1967 gab es nur Seilbahnen in St. St. Anton am Arlberg, Serfaus und Ischgl. Damals wurden im Talkessel große Hoffnungen in das Standbein "Fremdenverkehr" als Alternative zu den wenigen industriellen Betrieben gesetzt. Allerdings hat die Geschichte einen anderen Verlauf genommen und aus dem Talkessel wurde im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden im Bezirk keine Touristenhochburg.
Pünktlich zum Jubiläum der Inbetriebnahme der Venetseilbahn am 8. Dezember 1967 hat der Landecker Historiker und SPö-Kommunalpolitiker Manfred Jenewein ein 160-Seiten-Buch mit dem Titel "Die Venet-Seilbahn, 50 bewegte Jahre 1967 – 2017" vorgelegt. Darin erzählt der ehemalige Venet-Vorstand ausführlich "die Geschichte der Venetbahn, vom jahrelangen Bemühen um die Finanzierung bis zur Eröffnung, von der Erweiterung des Schigebietes in Richtung Fließ und nach Rifenal, von den vielen Krisen und Hoffnungen, die es in diesem halben Jahrhundert gab".

Hauptinitiative aus Landeck

Zum besseren Verständnis hat sich der Autor in einem ausführlichen Kapitel mit der Vorgeschichte der Bahn befasst. Unter anderem wird die Entwicklung des Fremdenverkehrs und des Skisports im Talkessel sowie der Seilbahnen im Bezirk behandelt. "Die treibende Kraft für den Bau der Venetbahn ging damals von Landeck aus. Ideen für eine Talstation gab es in der Urtl sowie am Marienheimplatz, wo heute das Altersheim steht. Erst kurz vor dem Bau hat man sich bei dem Gemeinschaftsprojekt dann auf den heutigen Standort in Zams geeinigt", so Jenewein.
Schließlich erfolgte 1965 mit der Zusage eines ERP-Darlehens der Startschuss für den Bau. Auch die Gemeinden und der TVB machten finanzielle Zusagen.  "Aktien wurden aufgelegt und die Bevölkerung hat sich damals mit 4 Millionen Schilling beteiligt. Eine Million Schilling flossen von Seiten der TIWAG als Landesförderung in den Bau", schildert der Historiker. Bei den aufgelegten Aktien im Wert von 1.000 Schilling war hinten jeweils ein Gewinnschein aufgedruckt, allerdings gab es nie eine Gewinnausschüttung. 1966 begann der Bau und am 8. Dezember 1967 fuhr die Bahn das erste Mal.

Krisen im 10-Jahres-Rythmus

"Die Finanzierung war aber nur für 30 Mio. Schilling gesichert und das Projekt hat schließlich rund 37 Mio. Schilling gekostet. Neben der Inflation wurden auch Schlepplifte gebaut, die zuvor nicht vorgesehen waren. Dazu stimmten auch nicht die Kostenschätzungen aus dem laufenden Betrieb. Dies führte dazu, dass bereits 1969 die Rede vom Konkurs war", weiß Jenewein. Dazu machte man sich selber Konkurrenz mit dem Landecker Thiallift. Nur das finanzielle Einspringen der Hauptaktionäre und des Landes konnte die Pleite der Venet Bergbahnen AG abwenden.
"Im 10-Jahres-Rythmus tauchten dann Krisen und existentielle Fragen auf, ob es sich noch rentiert den Venet zu erhalten. Die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Freizeiteinrichtung sorgte jedoch dafür, dass die drei Hauptaktionäre (Anmerkung: Gemeinden Landeck und Zams sowie der TVB TirolWest) dem Unternehmen immer wieder unter die Arme griffen und investierten", resümiert Jenewein.
Das Buch die "Venet-Seilbahn" ist im lokalen Buchhandel sowie unter manfred.jenewein@aon.at für 18 Euro erhältlich.

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