Landecker SPÖ vollzieht Rochade
Marco Lettenbichler übernimmt den Jugend-, Familien- und Sozialausschuss. Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierte er seine Vorstellungen.
LANDECK (otko). Gemeinderat Marco Lettenbichler führt künftig den Jugend-, Familien- und Sozialausschuss der Stadt Landeck. Er übernimmt die Aufgabe von Gemeinderätin Simone Plangger, die in freudiger Erwartung eines Kindes ist, und deshalb politisch kürzer tritt. Im Rahmen eines Pressgesprächs vergangenen Montag präsentierte Lettenbichler seine Vorstellungen zur künftigen Ausübung des Obmannamtes.
"Der Anlass ist sehr erfreulich, aber trotzdem bleibt Simone Plangger im Gemeinderat. Allerdings ist die Führung eines Ausschusses mit Nachwuchs nicht so leicht vereinbar. Nach Beratungen in der Fraktion haben wir einen Nachfolger dafür gefunden", erläuterte SP-Fraktionschef Manfred Jenewein.
Simone Plangger hatte nach der Gemeinderatswahl 2016 den Ausschuss übernommen. Während ihrer Obfrauschaft wurde das Projekt "Sorgende Gemeinde" weitergeführt sowie der Verein gegründet und die Stelle einer Sozialarbeiterin besetzt. Auch die Jungbürgerfeier sowie das Kinderspielefest wurden vom Ausschuss organisiert. Auch in Zusammenarbeit mit der Verein Frauen aus allen Ländern wurde ein zusätzlicher Sprachkurs angeboten. Schwerpunkte für 2018 sind die Diskussion über eine eigene Anlaufstelle für die mobile Jugendarbeit. In Zusammenarbeit mit dem Land wird eine Bedarfserhebung durchgeführt. "Dafür haben wir jahrelang gekämpft und es wurde vom Land genehmigt und ist auch im Budget drin", so Plangger. Weitergeführt soll auch das Erasmus+-Projekt werden.
Jugend beteiligen
Mit 14. Dezember hat Marco Lettenbichler den Ausschuss offiziell übernommen. Bereits im Anschluss an die letzte Gemeinderatssitzung wurde er zum Obmann gewählt. Über die Weihnachtsfeiertage hat er sich eingearbeitet und die offenen Projekte mit einer Vorgängerin besprochen.
Seine Arbeit möchte er in kurz- (2018/19), mittel- (bis 2022) und langfristige Projekte (bis 2032) unterteilen. Bei den kurzfristigen Projekten steht die Organisation der Jungbürgerfeier an, wobei diese mithilfe eines Maturaprojekts professionell von Jugendlichen mitgestaltet werden könnte. Bis 2022 soll auch eine zeitgemäße Sozialbroschüre (App, Socialmedia) erstellt werden. Im Rahmen einer Sozialagenda sollen auch die Wünsche der Vereine erhoben werden. Als ein wichtiges Projekt sieht Lettenbichler auch die Beteiligung der Jugendlichen an der Politik. "Man muss sich aber im Detail ansehen, ob man es in der Form eines Jugendgemeinderates, eines offenen Ausschusses oder eines Jugendforums macht", erläutert der Ausschussobmann.
Budget für Integration
Das Budget für den Sozialausschuss beträgt 80.000 Euro. Negativ bemängelt Lettenbichler aber, dass die Stadt für Integration keinen Budgetposten vorsieht. "Wir haben bei 7.800 Einwohnern in Landeck rund 1.200 Bewohner, die keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. In den größeren Inntalgemeinden gibt es sogar eigene Integrationsbüros. Ein eigenes Integrations-Budget wäre für das Zusammenleben wichtig", unterstreicht Lettenbichler. Daneben regt er auch noch ein eigenes Ehrenzeichen im Sozialbereich an. Bisher verleiht die Stadt Kultur- und Sport-Ehrenzeichen.
Langfristig soll die die Diskussion über ein regionale Gewaltschutzzentrum im Oberland angeregt werden.
"Es gibt ein gutes Netzwerk, aber man kann immer etwas verbessern. Die Kunst ist es im Ausschuss das Pflichtprogramm zu absolvieren und neue Initiativen und Ideen zu starten", fasst Jenewein zusammen.
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