Erster Bergbauerntag in Fließ
Bei der Fachtagung wurden neben einem Vortragsblock auch eine Feldbegehung samt Gerätevorführung geboten
FLIEß. Kürzlich fand in Fließ im Bezirk Landeck der erste Bergbauerntag statt. Passend zum LK Jahresmotto „Berglandwirtschaft“ konnten rund 400 Bergbauern aus ganz Tirol und auch aus Südtirol von Kammerdirektor Ferdinand Grüner begrüßt werden. Die Themenvielfalt der Fachtagung war großartig, mit Vortragsblock im Kultursaal und einer anschließenden Feldbegehung und Gerätevorführung.
Düngung am Grünland
Den Wert der Wirtschaftsdünger stellte Lukas Peer, Bio und Grünlandreferent der LK Tirol bei seinen Ausführungen in den Mittelpunkt. "Dabei ging es vor allem um den optimalen Ausbringungszeitpunkt und die dazu passende Technik, damit Nährstoffverluste reduziert werden. Der Nährstoffwert der Wirtschaftsdünger einer Milchkuh beträgt mehrere Hundert Euro pro Jahr", so Peer.
Versuchsergebnisse
Mit teilweise weniger als 700 Millimeter Jahresniederschlag sind die inneralpinen Trockenlagen eine besondere Herausforderung bei der Zusammensetzung von Grünlandmischungen. Am Versuchsstandort in Imst wurden 14 Grünlandmischungen in einem mehrjährigen Versuch ausgewertet. Andreas Tschöll vom Land Tirol (landwirtschaftlichen Versuchswesen) konnte im Rahmen des Bergbauerntages die Ergebnisse erstmalig einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Getestet wurden Mischungen aus Österreich, aus der Schweiz und auch aus Südtirol.
Leistungen der Berglandwirtschaft
In einem spannenden Vortrag von Professor Karl Buchgraber aus Raumberg-Gumpenstein wurden alle Anwesenden motiviert durchaus auch das eigene Tun und Handeln zu hinterfragen. „Die Leistungen der Bergbauern für die gesamte Gesellschaft sind großartig", so Buchgraber. Das beginnt natürlich bei der Produktion von wertvollsten Lebensmitteln umfasst aber auch die ökologische Wertigkeit und die Schutzfunktion für unseren Siedlungsraum in Österreich. Entscheidend für die Zukunft der Bergbauern, so Buchgraber, ist eine starke Partnerschaft mit den Konsumenten. Und da hat jeder und jede in seinem Umfeld Möglichkeiten – aber beginnen müssen wir bei uns selber. Bei dem was wir essen. Bei der Wertschätzung gegenüber unserem eigenen Produkt. Eine standortangepasste „Kreislaufwirtschaft“ bei entsprechender Preisgestaltung der Rohstoffe und Produkte aus der Landwirtschaft insbesondere der Berglandwirtschaft wäre naturnah und konsumentenfreundlich! Der pflegende Umgang mit Boden/Pflanze/Tiere und Konsumenten bringt die Zukunft.
Feldbegehung und Gerätevorführung
Da die Beurteilung des Pflanzenbestandes – aber nicht vom Traktor aus – auch zur Aufgabe gehört, war auch eine Feldbegehung Teil des Bergbauerntages. Erst wenn man die Probleme des Bestandes kennt können die richtigen Maßnahmen zur Verbesserung eingesetzt werden. Da steht dann auch eine gute Technik zur Verfügung, wie zum Beispiel die Geräte zur Nachsaat und Pflege.
Kräftiges Zeichen
Die gemeinsame Veranstaltung von Landwirtschaftskammer, Maschinenring Oberland, Land Tirol und der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Viehwirtschaft war ein kräftiges Zeichen für die Berglandwirtschaft. Alle die Mitgeholfen haben, insbesondere auch die Bäuerinnen und Bauern, Jungbauern und Feuerwehr von Fließ sei gedankt! Die Inhalte der Referate stehen für Interessierte auf der Homepage der LK Tirol als Download zur Verfügung.
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