Neue, schöne Wiener Theater- und Musikerlebnisse
BURGTHEATER/AKADEMIETHEATER
Vor dem Spielplan noch eine großartige Nachricht: Das Burgtheater ist als „Theater des Jahres 2015“ von einer internationalen Kritiker-Jury gekürt worden. Im Detail wurden Stefanie Reinsperger wurde sowohl zur Schauspielerin des Jahres, als auch zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Stück des Jahres ist - mit großer Mehrheit - «Die lächerliche Finsternis» von Wolfram Lotz, die Uraufführung von Dusan David Parizek im Akademietheater ist die Inszenierung des Jahres. Der Regisseur ist zudem einer der drei Bühnenbildner des Jahres.
Zum Programm: Im Revisor (8.9. Burg) wird eine Stadt im Panik versetzt. Es wird dort gelogen, betrogen, bestochen, alles soll der Revisor aufdecken. Ein Stück mit überraschenden Ausgang. Vergleiche zur Gegenwart sind nicht ganz ausgeschlossen, vielleicht gar erwünscht.
In der Akademie wird das sehr vergnügliche „Das Konzert“, am 22.9. und schon am 21.9. das Sittenbild einer judenfeindlichen Gesellschaft in „Professor Bernhardi“ als Wiederaufnahme gezeigt (beides sehenswert).
In der Vorschau werden für Oktober „Die Präsidentinnen“ (Akademie) und „Wassa Schelesnowa“ (Burg) angekündigt.
Alle Stücke, Termine, Infos und Tickets: www.burgtheater.at
THEATER IN DER JOSEFSTADT/KAMMERSPIELE
„I am, what i am“ (Shirley Bassey) heißt es ab 7.9. in den Kammerspielen. Die turbulente Schwulenkomödie ist eine sichere Bank für einen humorvolle Aufführung. Michael Dangl, einer der besten Schauspieler Österreichs, und der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttiger, spielen in „La Cage aux Folles“, ein Paar, das bald im Schwierigkeiten gerät und andere in Schwierigkeiten geraten lässt.
Schon am 3.9. hatte „Vor dem Sonnenuntergang“ Premiere: Ein alternder Patriarch fasst durch die Liebe zu einer jungen Frau wieder Lebensmut. In aller Radikalität kämpft er um sein Glück, um die Sonne, die für ihn wieder aufgegangen ist. Seine Kinder wiederum bangen sogleich um ihr Erbe. Neid und Missgunst führen zum Zerbrechen der Familie. Am Ende triumphiert die Generation der Erben und eine Zeit, die wie Hauptmann schreibt „mehr und mehr ihren einzigen Zweck im Profitmachen“ sieht. Nächste Vorstellung: 9.8.
Aufgenommen wird wieder „Der Boxer“ (sehenswert).
Alle Stücke, Termine, Infos und Tickets: www.josefstadt.com
VOLKSTHEATER
„Fasching“ nennt sich das erste Stück der neuen Direktion von Gerhard Fritsch nach der Sommerpause. Regie führt die Intendantin Anna Badora. Felix Golub kommt nach zwölf Jahren in das Städtchen zurück, in dem er als Deserteur untergetaucht war. Gerettet hatte den damals 17-Jährigen eine geheimnisumwitterte Baronin und Miedermacherin – sie folgte dabei vorgeblich einem alten Gesetz: „Der Feigling wird in Frauenkleider gesteckt.“ Premiere ist am 5.9., nächste Vorstellung: 19.9.
Gleich darauf folgt Hakoah Wien (9.8): Wien um 1930: Ein junger Jude träumt von einem Leben in Tel Aviv. Tel Aviv 2012: Der Enkel dieses Mannes möchte gerne österreichischer Staatsbürger zu werden.
Oktober: Der im Rahmen der Theater-heute-Kritikerumfrage soeben für beste Regie und bestes Bühnenbild ausgezeichnete Dušan David Pařízek (siehe auch Burgtheater) inszeniert „Alte Meister“ von Thomas Bernhard (Voraufführung 17.10., Premiere: 18.10.); Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan zeichnet für die Übernahme vom Schauspielhaus Graz von Albert Camus‘ „Das Missverständnis“ (Premiere 23.10.) verantwortlich.
Auch die neue Tribüne soll alle Stückerln spielen, lassen Sie sich überraschen.
Alle Stücke, Termine, Infos und Tickets: www.volkstheater.at
KONZERTHAUS
Auch die Musikhäusern haben den Sommerschlaf abgelegt: Die Staatsoper mit Rigoletto (Nächste Vorstellung am 7.9.), der Musikverein lädt an mehreren Tagen zum Besuch der Aufführungen des Wiener Mozart-Orchester ein.
Im Konzerthaus ist ein erstes High-Light am 20.9., 11 Uhr der Auftritt der Wiener Philharmoniker mit Semyon Bychkov am Pult, als Solistin wird Elisabeth Kulman, (Alt) aufgeboten. Das Programm: Joseph Haydn, Symphonie e-moll Hob. I/44 «Trauer-Symphonie» (1772 vor), Richard Wagner, Fünf Gedichte von Mathilde Wesendonck für eine Frauenstimme und Klavier «Wesendonck-Lieder» (Bearbeitung für Orchester: Felix Mottl) (1857-1858), Franz Schmidt, Symphonie Nr. 2 Es-Dur (1911-1913).
Alle Stücke, Termine, Infos und Tickets: www.konzerthaus.at
RH
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