Köchin im Herz-Jesu Krankenhaus
Eine ordentliche Portion Freude
Klara Kotraba gibt der BezirksZeitung einen kleinen Einblick in ihren Alltag als Kochlehrling im Herz-Jesu Krankenhaus in der Landstraße.
WIEN/LANDSTRASSE. Jeden Tag werden in der Küche des Herz-Jesu Krankenhauses in der Landstraße hunderte Menüs von einem 21-köpfigen Team zubereitet. Eine von ihnen ist die 20-jährige Klara Kotraba. Denn sie macht ihre Lehre als Köchin in der Küche des Krankenhauses und befindet sich aktuell im zweiten Lehrjahr. "Ich wollte nicht unbedingt in einem normalen Restaurant arbeiten, da ich mir dachte, im Krankenhaus kann man viel mehr lernen", begründet Klara ihre Lehrstellenwahl.
Verglichen mit einem herkömmlichen Restaurant gibt es in der Spitalsküche einige zusätzliche Punkte, auf die besonders geachtet werden muss: Patienten auf Schonkost, Diabetiker und verschiedenste Allergien müssen zusätzlich zum klassischen Kochalltag berücksichtigt werden. Natürlich sind auch die Portionsgrößen ganz andere. Außerdem bereitet das Team nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Cafeteria, den dazugehörigen Kindergarten und Hort sowie für Veranstaltungen Essen zu. In der Küche des Krankenhauses ist also jede Menge zu tun.
"Eine kleine Familie"
Ein Punkt, der Klara in ihrem Arbeitsalltag sehr wichtig ist, ist die Gemeinschaft. Die Küche ist ein eingespieltes Team und das ist auch die Grundvoraussetzung dafür, dass der stressige Küchenalltag reibungslos funktioniert. Hinter den zahlreichen Menüs steckt auch eine enorme Logistik, die das Team bewältigen muss.
Das Aufgabenfeld von Klara ist ziemlich vielfältig: vom Zubereiten der Menüs über das genaue Ausrechnen der Mengen, die fürs Kochen benötigt werden und Lagerlogistik bis hin zum Austeilen des zubereiteten Essens. "Wenn ich zum Beispiel sage, dass es heute 180 Portionen Gemüsepalatschinken gibt, weiß Klara schon ganz genau, wie viel Gemüsemasse und Palatschinkenteig sie braucht", betont der Küchenchef Gerhard Jung.
Zu den tagtäglichen Aufgabenbereichen der 20-Jährigen gehört auch die Auswahl der Gerichte. Denn je nachdem welche Unverträglichkeit oder welchen Ernährungsplan ein Patient hat, muss genau durchdacht werden, welches Essen für ihn am geeignetsten ist. "Wir versuchen ihr die kreative Freiheit zu lassen, dass sie das auch lernt", erklärt Jung.
Besondere Freude macht es Klara an ihrem Beruf, dass sie den Patienten mit ihrem Essen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann: "Es macht mich selber glücklich, wenn ich andere Menschen glücklich machen kann. Warum also nicht in einem Krankenhaus arbeiten, wo die Patienten tagtäglich nur das Zimmer sehen und ihnen das Essen dann vielleicht eine Freude bereitet."
Die gekochten Gerichte schmecken nicht nur den Patienten, denn die Küche des Krankenhauses wurde bereits mehrmals mit dem Küchen-Oscar der Vinzenz Gruppe für das beste Essen ausgezeichnet.
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